Im März 1921 erschien in Prag das erste Heft des Romans Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk. Der Autor: ein stadtbekannter, übel beleumundeter Literat. Jaroslav Hašek war nach dem Ersten Weltkrieg wegen mehrerer Desertionen gleich mehrfach zum Tode verurteilt worden, in Abwesenheit freilich. Zuletzt hatte er als Politkommissar in der Roten Armee des revolutionären Russland gedient. Mit dem »Schwejk« verdiente er erstmals mehr Geld, als er vertrinken konnte.
Die deutsche Übersetzung von Grete Reiner machte den Roman weltberühmt, minderte aber sein komisch gebrochenes Entsetzen über Krieg, Monarchie, Dünkel, den »alltäglichen Wahnsinn« und einiges mehr. Verfilmungen – etwa die mit Heinz Rühmann – verharmlosten den Roman weiter und prägen bis heute die Rezeption. Die neue Übersetzung des »Schwejk« ist deutlich ungemütlicher. Hašek wurde vor 140 Jahren geboren, am 30. April 1883.
Ein Feature von Rolf Cantzen, 2021, ca. 55 Min.
Die Lächerlichkeit der Macht – 102 Jahre »Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk«
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