Die Küstenbewohner im geografischen Raum der Ostsee teilen eine lange Geschichte nicht nur des kulturellen Austauschs und Handels, sondern auch der Kriege, Teilungen und Vertreibungen. Die Gegenwart ist geprägt von den Hoffnungen und Enttäuschungen nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Immer wieder brechen alte und neue Konflikte auf. Großmanöver der Nato oder des russischen Militärs an den baltischen Küsten schüren alte Ängste. Hinzu kommen massive Umweltprobleme.
Die Verschmutzung der Ostsee durch Plastikmüll oder Gifte und Nährstoffüberschüsse aus der industriellen Landwirtschaft. Der Rückgang der Fischbestände trifft vor allem die kleinen Familienbetriebe der Fischer, deren traditioneller Arbeitsplatz die Ostsee ist. Durch Naturschutzräume werden Gaspipelines am Meeresboden verlegt. Off-Shore-Windanlagen entstehen in großer Zahl, Häfen werden für Großtanker erweitert.
Millionen Menschen überqueren die Ostsee auf riesigen Kreuzfahrtschiffen. Vor diesem Hintergrund erzählen die Protagonisten im Film von ihrem Leben, ihrer Arbeit, ihren Ängsten und Hoffnungen. Sie entwerfen ein Bild von unserer Gegenwart, in der ökologische Probleme, politische Ost-West-Konflikte und nationale Sichtweisen auf globale Entwicklungen allgegenwärtig sind. Auch für das kleine Mare Balticum gilt: Landschaftsbild ist Weltbild.
Die filmische Reise von Regisseur Volker Koepp geht von der deutschen Insel Usedom über den Greifswalder Bodden zur schwedischen Schärenküste bei Simpnäs. Von dort nach Kalinigrad/Königsberg und weiter zum lettischen Strand in Kolka und dem estnischen Fischerdorf Lindii. Dann zurück zu den Fischern vor Usedom, nach Warnemünde und zum polnischen Badeort Swinoujscie/Swinemünde. Von Rügen auf die dänische Insel Bornholm und über Lettland zum russischen Teil der Kurischen Nehrung und wieder zurück nach Greifswald.
Ein Film von Volker Koepp, 2019, ca. 135 Min.
Seestück
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