In der Oberlausitz trieb Ende des 18. Jahrhunderts eine Bande unter Führung des legendären Räuberhauptmanns Karasek jahrelang ihr Unwesen. Doch wer war eigentlich dieser Johannes Karasek? Romane und Theaterstücke handeln von dem historischen Geschehen. Belegt ist aber nur, dass er 1764 in Prag geboren wurde.
Nachdem der Tischler und Fleischer aus dem österreichischen Heer desertiert war, verschlug es Karasek in die Oberlausitz nach Neuleutersdorf. Karasek, der den Beinamen »Prager Hansel« trug, schloss sich einer Räuberbande an und wurde bald zu deren Hauptmann. Gut betuchte Menschen wie Mühlenbesitzer, Garnhändler oder Geldwechsler schwebten von da an ständig in Gefahr, überfallen zu werden. Da Karasek so manchem armen Schlucker, oft Leineweber oder Häusler, gelegentlich einen Taler abgab, entwickelte sich daraus im Volk die Legende vom »edlen Räuber«, der den Reichen nahm und den Armen gab.
Johannes Karasek war ein redegewandter und stets adrett gekleideter Mann, der mit seiner schmucken Jägertracht und seinem sicheren Auftreten vor allem auf Frauen einen besonderen Eindruck machte. Und doch wurde er schließlich enttarnt, verhaftet und eingesperrt. Der Räuberhauptmann starb 1809 in Dresden im Gefängnis.
Ein Film von Christel Sperlich, 2018, ca. 45 Min.
Der edle Räuber Karasek
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