Temeswar, so nennen die Deutschen die Stadt im Nordwesten Rumäniens, Temesvár sagen die Ungarn, Timisoara heißt die 320.000-Einwohner-Stadt bei den Rumänen. Vor über 300 Jahren haben sie sich hier Deutsche angesiedelt. Es gibt heutzutage ein Deutsches Staatstheater, ein deutschsprachiges Gymnasium.
Seit Jahrhunderten leben alle in der bunten Stadt an der Bega, die sich 2021 als Europäische Kulturhaupstadt präsentieren will. Wenn im Frühjahr die Magnolien in den vielen Parks der Stadt blühen, erwachen die Kultur und die viel besungene rumänische Gastfreundschaft in der historischen Altstadt mit ihren habsburgisch-ungarischen Palästen. Es gibt das Kulturhaus, in dem das Museum der kommunistischen Konsumenten augenzwinkernd an den Alltag im Sozialismus erinnert, die Galerie von Stefan Popa-Popas, der als Schnellzeichner international für Aufsehen gesorgt hat. Und: Temeswar war die erste freie Stadt Rumäniens während der blutigen Revolution 1989. Bürgerrechtler hatten vom Opernbalkon die Abschaffung der Ceausescu-Diktatur gefordert.
Ein Film von Kathrin Matern und Thomas Balzer, Moderation: Thilo Tautz, 2020, ca. 20 Min.
Temeswar – Rumäniens Kulturhauptstadt
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