Eingebettet zwischen monumentalen Felsformationen und azurblauem Wasser liegt Kroatien. Das Land ist so abwechslungsreich wie seine Geschichte. Mit Stolz blicken die vier Millionen Einwohner auf ihre Vergangenheit. Traditionen werden gepflegt oder wieder zum Leben erweckt.
In der Stadt Sinj, die rund 40 Kilometer landeinwärts von Split entfernt liegt, feiern die Menschen am ersten Augustwochenende jedes Jahr ein großes Reiterfest. Anlass ist der Sieg über die Osmanen im Jahr 1715. Bei Ringreitturnieren messen sich die Söhne der Stadt in 300 Jahre alten Uniformen vor großem Publikum.
Ein Naturdenkmal befindet sich auf halber Strecke zwischen Split und Sinj. Am Fuß des Mosor-Gebirges liegt eine über 100 Meter tiefe Tropfsteinhöhle, die der Familie Punda gehört.
Im weiter nördlich gelegenen Nationalpark Krka auf der Insel Visovac halten drei Franziskanermönche die Tradition ihres Ordens lebendig. Einer von ihnen ist Bruder Stojan. Wenn der knapp 70-Jährige (2018) nicht gerade Priesterschüler unterrichtet oder auf Fischfang geht, spielt er gern Basketball.
In Dubrovnik, der »Perle der Adria«, haben sich Frauen während des Balkankrieges auf eine alte Handwerkskunst zurückbesonnen: die Seidenspinnerei. In einer alten Werkstatt direkt am Meer am Rand der pittoresken Festungsstadt züchtet Jany Hansal mit ihren Kolleginnen Seidenraupen und stellt kroatische Trachten her.
Es gibt aber auch ein Erbe, das niemand wollte: Minen aus dem Balkankrieg. Etwa 40.000 davon liegen vor allem noch im Hinterland vergraben (2018). Mutige Männer und Frauen versuchen, sie zu finden und zu zerstören. Zumindest bei der Suche könnten sie künftig Unterstützung von Bienen bekommen. Prof. Nikola Kezic führt an der Universität in Zagreb entsprechende Experimente durch.
Ein Film von Maud Schwarz, Redaktion: Sarah Vogl, 2020, ca. 45 Min.
Faszination Kroatien
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