Ostpreußen im Sommer 1944. Gisela Hannig feiert mit den Soldaten im Fliegerhorst Heiligenbeil Partys mit Cocktails, Champagner und Swing-Musik. Der große Krieg scheint weit weg zu sein. Dabei steht er vor den Toren Ostpreußens. Die Rote Armee hat sich bis an die deutsch-sowjetische Grenze durchgekämpft. Aus dem Osten ziehen Flüchtlinge durchs Land. Aber Gisela Hannig und ihre Landsleute wollen davon nichts wissen. Ostpreußen ist sicher, tönt die NS-Propaganda, und alle klammern sich an diesen Glauben. Doch wie hat es überhaupt so weit kommen können? Warum steht jetzt alles auf dem Spiel?
Nach dem Ersten Weltkrieg führt Ostpreußen ein Inseldasein. Vom Deutschen Mutterland ist die Provinz durch den so genannten polnischen Korridor getrennt. Die Menschen wenden sich enttäuscht einem neuen Propheten zu: Adolf Hitler. Der Nationalsozialismus nimmt Ostpreußen im Sturm. Nicht einmal der Adel hält dagegen. Hitler macht die Provinz zum Aufmarschgebiet für seine Vernichtungskriege im Osten.
Der Sommer 1944 ist in Ostpreußen von besonderer Schönheit. Im August wird Theo Nicolai mit anderen Königsberger Hitlerjungs zu Schanzarbeiten an den »Erich-Koch-Wall« abkommandiert. Die anfängliche Begeisterung legt sich schnell, denn die Arbeit ist schwer, eintönig und absurd. Immer wieder bemerken die Jungs sowjetische Aufklärungsflieger über sich, die in aller Ruhe das Grabensystem auskundschaften. Als Ende August die ersten Nachrichten von der Bombardierung Königsbergs durchdringen, bricht für Theo Nicolai eine Welt zusammen: Sein Elternhaus ist restlos weggebombt. Im Herbst 1944 steht der Untergang unmittelbar bevor.
Zweiteiliger Film von Florian Huber, Teil 1 und 2, 2008, ca. 90 Min.
Damals in Ostpreußen: Bollwerk im Osten | Heimat und Verlust
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