Danzig kennen die meisten von uns nur aus dem Schulunterricht; Die Blechtrommel von Grass, der Beginn des Zweiten Weltkriegs, die Solidarność-Bewegung … mehr verbindet auch Moderatorin Simin Sadeghi nicht mit diesem Ort. Deshalb lässt sie sich das junge, moderne Danzig von einem »Einheimischen« zeigen, dem Touristenführer und Künstler Andreas Kasperski.
Spannend sind die Kontraste, die Simin kennenlernt. Die nach historischen Vorbildern wieder aufgebauten Kaufmannshäuser der Rechtstadt einerseits und die futuristische Architektur des Weltkriegsmuseums zum andern. Die »Bar Neptun« auf der Prachtstraße Langgasse mit ihrem Charme einer sozialistischen Kantine; um die Ecke in der Frauengasse dann Kaffeespezialitäten im hippen Café Drukania.
Ganz verschiedene Seiten der Stadt entdeckt Simin bei einer Kajak-Tour auf der Mottlau. Vom Krantor, einem Wahrzeichen der Stadt, geht es an der Speicherinsel vorbei, die gerade neu bebaut und belebt wird, durch eine alte Steinschleuse hinaus in eine kaum berührte Naturlandschaft – nur Minuten von der Rechtstadt entfernt.
Weniger überraschend, aber unbedingt besuchens- und diskutierenswert ist das neue Museum des Zweiten Weltkriegs. Initiiert von dem Europa zugewandten Donald Tusk, wurde das Konzept der Ausstellung zum Politikum und den Vertretern der konservativen Regierung zum Ärgernis.
Dass Danzig, im Gegensatz zu anderen, konservativ-nationalistischen Regionen Polens, Toleranz, Vielfalt und Offenheit nicht nur propagiert, sondern auch lebt, sieht Simin bei der Parade zum Christopher-Street-Day und der anschließenden Party auf dem Danziger Werftgelände.
Moderation: Simin Sadeghi, 2018, ca. 30 Min.
Danzig, da will ich hin!
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