Das Bildungsseminar geht den Verlusterfahrungen von Deutschen und Polen infolge des Zweiten Weltkriegs nach. An ober- und unterirdischen Stationen in beiden Ländern werden dabei auch Schicksale anderer betroffener Ethnien berücksichtigt.
Nur noch wenige Restplätze vorhanden.
Ablauf
An den fünf Tagen von Montag, d. 3. Juni 2024, bis Freitag, d. 7. Juni 2024, werden wir uns jeweils von 9 bis 17 Uhr, inklusive Pausen, im Rahmen von Vorträgen, Diskussionen, Führungen und Ortsbegehungen mit dem Seminarthema auseinandersetzen. Das Programm ist in 90-Minutenblöcke eingeteilt, wobei Pausen sowie die Zeit für ein gemeinsames Mittagessen eingeplant sind.
Das Seminar beginnt und endet täglich in Berlin.
Am ersten Tag lernen Sie uns als Veranstalter, unseren Kooperationspartner und die weiteren Teilnehmenden kennen. Das detaillierte und aktualisierte Seminarprogramm der Woche wird vorgestellt sowie organisatorische Fragen werden geklärt. Aufgrund der umfangreichen Koordination der Programmpunkte kann es vereinzelt zu Änderungen im Seminarablauf kommen, die Sie endgültig bei uns vor Ort erfahren.
Das Seminarthema »Vertreibung/Wypędzenie« von Deutschen und Polen im Kontext des Zweiten Weltkriegs hat lange Zeit zu Spannungen zwischen beiden Nachbarländern geführt. Diese sind auch aktuell noch nicht vollständig überwunden. Zur kritischen Annäherung an dieses umstrittene Thema lassen wir ausgewiesene Fachleute und zeitbezeugende Personen aus und in beiden Ländern an interessanten Orten zu Wort kommen. Wir werden dabei sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Tarifzone ABC) als auch mit dem Reisebus unterwegs sein.
An den einzelnen Stationen werden folgende Aspekte thematisiert:
Station Berlin
Montag, 3. Juni 2024
- Ausstellung
Flucht, Vertreibung, Versöhnung – das am 21. Juni 2021 eröffnete Dokumentationszentrum der Bundesstiftung in Berlin - Besichtigung
Vom Bunker zum Auffanglager. Aus einem Mutter-Kind-Bunker wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein erstes Refugium für Opfer von Krieg und Vertreibung - Zeitzeugen-Gespräch
Die Erinnerungskultur der Erlebnisgeneration und der Nachgeborenen: Zur Integration von Vertriebenen, Flüchtlingen und Aussiedlern in Berlin
Station Potsdam
Dienstag, 4. Jni 2024
- Information
Profil und Ziele des Deutschen Kulturforums östliches Europa e.V.: Zum vielfältigen Spektrum der deutschen Kultur und Geschichte im östlichen Europa und zur Vermittlung dieses gemeinsamen Erbes für eine lebendige europäische Erinnerungskultur - Vortrag
»Kalte Heimat«: Prof. Dr. Michael Schwartz über die Politisierung und Polarisierung der Vertriebenenfrage seit den 1960er Jahren. - Ausstellung
Der Tagungsort der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs in Potsdam, Cecilienhof: Hintergründe, Vorbereitung und Durchführung der Potsdamer Konferenz
Station Stettin/Szczecin
Mitttwoch, 5. Juni 2024
- Stadgang
Metamorphosen einer Stadt: Die Umkodierung des Stettiner Stadtraums unter den Aspekten der Vertreibung der Deutschen, jüdischen Lebens vor und nach dem Holocaust, der Neubesiedlung mit polnischer Bevölkerung - Ausstellung
»Hans Stettiner und Jan Szczeciński: Das alltägliche Leben in Stettin des 20. Jahrhunderts«: Zur Auswechslung der Einwohnerschaft als Folge der politischen Nachwirkungen des Jahres 1945 - Besichtigung
»Luftschutzbunker Stettin« – nach der Übernahme der deutschen Stadt durch die polnische Verwaltung wurde der einstmals größte Luftschutzraum in einen Atomschutzbunker umgewandelt
Stationen Frankfurt (Oder) und Słubice
Donnerstag, 6. Juni 2024
- Film
Transit Frankfurt (Oder) in der Gedenk- und Dokumentationsstätte Opfer politischer Gewaltherrschaft - Stadtgang und Vortrag
Von Frankfurt (Oder) nach Słubice – Prof. Dr. Werner Benecke über die Festlegung der Oder-Neiße-Grenze, die Entstehung Słubices und die Vertreibungs-, Flucht- und Neuansiedlungssituation dort sowie in Frankfurt (Oder) - Besichtigung
Zwischen Vergessen und Erinnern – der jüdische Friedhof in Słubice. Zum Umgang mit jüdischen Spuren in der deutsch-polnischen Grenzregion
Station Berlin
Freitag, 7. Juni 2024
- Vortrag
Verlust, Zwangsmigration, Flucht, Vertreibung. Thomas Urban über den aktuellen Forschungsstand zur deutsch-polnischen Beziehungsgeschichte im 20. Jahrhundert - Zeitzeugen-Gespräch
Eine ungewöhnliche Freundschaft. In dem Stettiner Elternhaus von Siegmar Jonas wohnt heute die Polin Monika Szymanik. Ihre Familie ist aus Ostpolen vertrieben worden
Teilnahmebeitrag und Anmeldung
Die Veranstaltung richtet sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger.
Der Teilnahmebeitrag beträgt 450,– Euro.
Weitere Infos zur Anmeldung hier.
Das Programm finden Sie auch hier.
Kontakt
Berliner Unterwelten e.V.
Dr. Heike Welzel-Philipp
Brunnenstraße 105
13355 Berlin
T: +49 (0)30 8866-8465
F: +49 (0)30 8866-8495
E-Mail:
Bildungsseminar und Exkursionen sind eine Veranstaltung des Vereins Berliner Unterwelten e. V. und des Deutschen Kulturforums östliches Europa.