Bessarabien gehört heute teils zur Ukraine, teils zur Republik Moldau. Diese Region ist gegenwärtig im Fokus der internationalen Aufmerksamkeit. In beiden Ländern stößt die Wiederentdeckung der verschütteten Geschichte, darunter auch die der deutschen Minderheit, auf großes Interesse.
Im Jahr 1812 lud Zar Alexander I. deutsche Siedler ein, sich in Bessarabien niederzulassen, und versprach ihnen Land und Freiheitsrechte. Die Einwanderer stammten überwiegend aus Südwestdeutschland und aus Preußen. Im Laufe ihrer 125-jährigen Siedlungsgeschichte entwickelten die Deutschen hier ein prosperierendes Gemeinwesen, das durch lokale Autonomie und eine religios-pietistisch grundierte Ethik geprägt war.
Als kleine Minderheit in einer bunten Vielfalt ethnischer und religioser Gemeinschaften lebten sie mit Moldauern, Russen, Ukrainern, Bulgaren, Juden und anderen Gruppen in friedlicher Nachbarschaft. Während des Ersten Weltkrieges entgingen sie nur knapp der Deportation nach Sibirien. 1918 kam Bessarabien unter rumänische Oberhoheit.
1940 wurden, als Folge des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes (»Molotow-Ribbentrop-Pakt« 1939), 93 500 Deutsche aus Bessarabien ausgesiedelt und 1941/42 größtenteils im besetzten Polen angesiedelt. Anfang 1945 mussten sie flüchten und sich im geteilten Deutschland eine neue Existenz schaffen.
Samstag, 28. August 2021
15:00 Uhr
Einführung in die Ausstellung und Buchvorstellung mit Ute Schmidt, Autorin von: Bessarabien. Deutsche Kolonisten am Schwarzen Meer, publiziert im Verlag des Deutschen Kulturforums. Die dritte, aktualisierte und erweiterte Auflage erscheint voraussichtlich im Herbst 2021.
weitere Informationen
Montag – Samstag
10:00 bis 17:00 Uhr
Sonntag
ab 14:00 Uhr
frei
Filmvorführung
Ein Dokumentarfilm von Péter Forgács, 1999, 60 Min.
Der Termin der Filmvorführung steht noch nicht fest und wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
Der mehrfach preisgekrönte Film basiert auf dokumentarischem Material, das im Nachlass des ungarischen Kapitäns Nándor Andrásovits gefunden wurde. Im Juli 1939 transportierte sein Donaudampfer »Königin Elisabeth« mehrere hundert jüdische Flüchtlinge aus Wien und Pressburg/Bratislava die Donau abwärts nach Palästina. Sie waren von jüdischen Hilfsorganisationen freigekauft worden. Im Herbst 1940 nahm er in der rumänischen Donauhafenstadt Galatz/Galați 600 deutsche Umsiedler an Bord und transportierte sie in umgekehrter Richtung die Donau aufwärts zum Umsiedlungslager Semlin bei Belgrad. Péter Forgács ergänzt die Aufnahmen vom Alltag auf dem Schiff durch Dokumente und Erzählungen von
Zeitzeugen.
bessarabien-expo.info
Ausführliche Informationen zur Ausstellung
Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Zusammenarbeit mit dem Ev.-Luth. Pfarrkirchengemeinde St.Marien Güstrow
Datum | Sa, 28.08.2021 |
Ende | 16.10.2021 |
Eintritt | Kostenfrei |
Barrierefrei | Nein |
Evangelisch-Lutherische Pfarrkirche St. Marien Güstrow
Markt 31, 18273 Güstrow, Deutschland
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