Mit einem Blick machen die zwischen 2008 und 2011 entstandenen Fotografien von Monika und Ľubo Stacho die Diskrepanz zwischen der Möglichkeit aktiv gelebten Glaubens und ihrer Zerstörung deutlich. Die Form des Diptychons lässt die Motive unmittelbar miteinander ins Gespräch treten. Sie repräsentieren zwei Seiten eines Glaubens an einen gemeinsamen Gott: Auf der einen Seite die christliche, die – wenn auch zur Zeit des Sozialismus eingeschränkt – ihren Gläubigen meist ungebrochen ein repräsentatives Haus bieten durfte. Auf der anderen Seite die jüdische: vernichtet, untergegangen, die Gotteshäuser zweckentfremdet und missbraucht.
Die Synagogen wurden nach dem Krieg meistens umfunktioniert und in Lagerräume, Restaurants, Fitness-Center oder auch in christliche Kirchen umgewandelt. Inzwischen konnten viele Häuser des jüdischen Glaubens in der Slowakei saniert und der Öffentlichkeit als Kulturstätten zugänglich gemacht werden, was unter anderem auch dieser Ausstellung zu verdanken sein mag.
Kurator der Ausstellung war Dr. Peter Salner, Präsident der jüdischen Kultusgemeinde in Bratislava und Ethnologe an der Slowakischen Akademie der Wissenschaften. Interessierte, denen es nicht möglich ist, die Ausstellung persönlich zu besuchen, können unter
Es sprechen
Sabine Lindner
www.klara-vom-querenberg.de
Einen kleinen Fotofilm von der Ausstellungseröffnung mit Fotos von Steffi Krause und Stefanie Bose sehen Sie hier.
Teilnahme bitte nur nach vorheriger Anmeldung
E-Mail:
Es gelten die aktuellen Hygienebestimmungen des Landes Thüringen und der Stadt Erfurt.
Das Fotografenpaar Ľubo und Monika Stacho. Foto: privat
Monika und Ľubo Stacho arbeiten in den Bereichen der künstlerischen Fotografie und des Dokumentarfilms. In ihren Werken thematisieren sie oft die multikulturelle und besonders jüdische Geschichte der Slowakei. Ľubo Stacho, geb. 1953, gründete 1990 die Studienrichtung »Fotografie« an der Akademie der bildenden Künste in Bratislava. Er erhielt mehrere internationale Preise und Auszeichnungen und wirkte als Gastprofessor an Universitäten in Belgien, den Niederlanden und Großbritannien. Einzelausstellungen wurden u. a. in Pittsburgh, Wien, Tel Aviv, Tokio und Berlin gezeigt. Seine Fotos sind weltweit in vielen Sammlungen zu finden. Monika Stacho, geb. 1977, unterrichtet Fotografie an der Fakultät für Architektur der Slowakischen Technischen Universität in Bratislava.
»Aus der Befürchtung heraus, dass wir den Glauben unserer älteren jüdischen Brüder zerstört haben und dass auch unser Glaube bedroht wird, habe ich dieses Projekt realisiert. In diesem Projekt geht es um unsere Vergangenheit, aber auch um unsere Zukunft.«
Ľubo Stacho
Die Dauer der Ausstellung wurde verlängert, sie wird nun vom 29. Juni bis 29. August 2021 in der Evangelischen Reglerkirche Erfurt gezeigt.
Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Zusammenarbeit mit dem Honorarkonsulat der Slowakischen Republik in Leipzig im Rahmen der Kulturtage der Slowakei in Deutschland von Juni bis September 2021, den Augustinern in Erfurt, dem Bistum Erfurt und dem Katholischen Forum im Land Thüringen
Unterstützt von u. – slovak arts council | Fond na podporu umenia, der Evangelischen Reglermeinde Erfurt und der Kulturreferentin für den Donauraum am Donauschwäbischen Zentralmuseum Ulm
Unter der Schirmherrschaft des Thüringer Ministers für Kultur, Bundes und Europaangelegenheiten und Beauftragten für jüdisches Leben in Thüringen und die Bekämpfung des Antisemitismus
Das Deutsche Kulturforum östliches Europa wird gefördert durch: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Datum | Mo, 28.06.2021 |
Zeit | 20:00 Uhr |
Eintritt | Kostenfrei |
Barrierefrei | Ja |
Evang. Reglerkirche Erfurt
Bahnhofstr. 7, 99084 Erfurt, Deutschland
Adresse mit Google Maps öffnen.