Liebe Jurorinnen und Juroren, lieber Johann, liebe Preis-Festgesellschaft!
»Don´t judge a book by its cover« heißt ein englisches Idiom, eine Wendung, die im englischen Sprachraum auch gern im übertragenen Sinne verwendet wird. Zum Beispiel: Ein Mensch kann noch so abgerissen, struppig und verquer daherkommen, sein Inneres kann dennoch zart, transparent und gewissermaßen wohlriechend sein. Das ist übrigens auch eine Maxime, die so oder ähnlich in den allermeisten evangelischen Pfarrhäusern unausgesprochen gilt. In katholischen natürlich auch.
Dafür, dass die Jury sich nicht einfach vom, wie ich finde, sehr schönen Cover meines Buches hat blenden lassen, sondern auch noch die Mühe der Lektüre auf sich genommen hat, um mir dann den Ehrenpreis des Georg Dehio-Buchpreises zuzusprechen – dafür danke ich Ihnen sehr, verehrte Jurorinnen und Juroren!
Danken müsste ich an dieser Stelle eigentlich auch den vielen Pfarrhäusern, in denen ich schon gewesen bin bzw. natürlich ihren Bewohnern. Ohne diese Erfahrung und Kenntnis aus einigen Jahrzehnten wäre es mir kaum möglich gewesen, ein solches Buch zu schreiben. Betonen möchte ich, dass ich immer ganz uneigennützig aufgenommen, bewirtet und unterhalten worden bin. Nie ist ein Pastor so weit gegangen zu fragen, ob dieser Besuch, dieser angenehme Abend, dieser anregende Nachmittag im Pfarrgarten nicht Ausgangspunkt für ein Buch mit dem Titel Das Evangelische Pfarrhaus werden könne, das ich doch sicherlich bald schreiben wolle. – Wie hätten sie dies auch fragen können – die Pfarrerinnen und Pfarrer, die ich kenne und kennen gelernt habe. Sie wussten ja nichts von meinem Vorhaben. Genauso, wie ich lange Zeit nichts davon wusste. Ich bin ohne Hintergedanken in ihren Häusern und Wohnungen gewesen. Aber die Basis für mein Buch über die eine Familie und ihre Pfarrhäuser, die ja alle zusammen ein ideelles Gesamtpfarrhaus bilden, eben Das Evangelische Pfarrhaus – diese Basis ist dort in den vielen von Pastoren und ihren Familien bewohnten Häusern gelegt worden.
Danken möchte ich zum Schluss auch meinem Laudator Johann Claussen. Ein einfühlsamer Laudator findet in seiner Rede Dinge über den Autor und sein Buch heraus, die diesen mit Staunen erfüllen, weil sie wahr sind, der Autor selbst von ihnen aber noch nichts wusste. Das, lieber Johann, ist Dir mehr als gelungen. Vielen Dank!