Eine vom Deutschen Kulturforum östliches Europa berufene Jury, der auch zwei ukrainische Vertreterinnen angehörten, wählte Barbara Thériault, Soziologie-Professorin an der Universität Montréal in Kanada, als Stadtschreiberin in Lemberg 2018.
Im Jahr 2018 wurde das Stadtschreiber-Stipendium erstmals in eine Stadt außerhalb der Europäischen Union vergeben – nach Lemberg/Lwiw, die lebendige kulturelle und wirtschaftliche Metropole der Westukraine. Mit Ihrem ins UNESCO-Welterbe aufgenommenen historischen Zentrum zeigt die Stadt deutliche Spuren ihrer wechselvollen Geschichte, welche für Ukrainer, Polen und Deutsche sowie für die im 20. Jahrhundert fast völlig vernichtete jüdische Bevölkerung Bedeutung hatten und haben. Das Stipendium wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) dotiert und vom Deutschen Kulturforum östliches Europa in Zusammenarbeit mit dem Organisationsbüro der »UNESCO-Literaturstadt Lwiw« durchgeführt.
Barbara Thériault führte während ihres viermonatigen Aufenthalt in Lemberg von Mai bis September 2018 ein Internettagebuch, in dem sie über Begegnungen und Erlebnisse berichtete. Über diesen Blog, der in deutscher, französischer und englischer sowie in ukrainischer Sprache geführt wird, konnte man mit der Autorin in Kontakt treten.
Barbara Thériault wurde 1972 in Lévis (Kanada) geboren und studierte zunächst Politikwissenschaft an der heimischen Universität in Québec. Studienaufenthalte führten sie nach Großbritannien, Belgien und Deutschland, wo sie in Erfurt promoviert und schließlich an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) im Fach Kultursoziologie habilitiert wurde. Sie lehrt als Professorin für Soziologie an der Universität Montréal und ist als Journalistin tätig.
Träger des Stipendiums
• Deutsches Kulturforum östliches Europa
• Organisationsbüro der »UNESCO-Literaturstadt Lwiw«
Ansprechpartner und Kontakt
Deutsches Kulturforum östliches Europa e. V.
Dr. Klaus Harer
T. +49 331 20098-44
F. +49 331 20098-50
E-Mail:
www.stadtschreiber.kulturforum.info
Das Stadtschreiber-Stipendium
Das Stadtschreiber-Stipendium des Deutschen Kulturforums östliches Europa wird nunmehr zum zehnten Mal vergeben. Es dient dazu, das gemeinsame kulturelle Erbe der Deutschen und ihrer Nachbarn in jenen Regionen Mittel- und Osteuropas, in denen Deutsche gelebt haben und heute noch leben, in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. Ziel des Stipendiums ist es, das gegenseitige Verständnis und den interkulturellen Dialog in Mittel- und Osteuropa zu fördern. Als Wanderstipendium konzipiert, war es bisher in
- Danzig/Gdańsk (2009)
- Fünfkirchen/Pécs (2010)
- Reval/Tallinn (2011)
- Marburg an der Drau/Maribor (2012)
- Kaschau/Košice (2013)
- Riga/Rīga (2014)
- Pilsen/Plzeň (2015)
- Breslau/Wrocław (2016) und
- Kronstadt/Brașov (2017)
angesiedelt.