Aus der Reihe »Europa. Wir und die anderen«
Adam Krzeminski

Deutschlandfunk – Essay und Diskurs • 08.04.2007

[…] Stellen wir uns vor, wie die europäische Geschichte verlaufen wäre, wenn die Deutschen nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg – trotz der schmerzlichen Gebietsverluste im Osten, die letztendlich mehr oder weniger nur die Teilungen Polens rückgängig machten – den neuen und zugleich alten Nachbarn im Osten innerlich angenommen hätten: Sie säßen heute weiterhin in Breslau, Königsberg und Stettin, und wir hätten nicht nur ein moralisch und materiell unzerstörtes Mitteleuropa, sondern sicherlich auch eine in sich ruhende Europäische Union, die inzwischen weit nach Weißrussland, in die Ukraine, aber auch über den Balkan bis in die Türkei hineingewirkt hätte. […]