Andrej Kurkows Romane haben Sympathie für Kiews Polizei, aber nicht viel Vertrauen – Europas Kommissare
Gerhard Gnauck

Die Welt • 14.07.2005

Schein und Sein sind im Osten Europas zweierlei. Nicht zufällig standen die berühmten Potemkinschen Dörfer auf dem Gebiet der heutigen Ukraine. »Irgend etwas stimmt nicht in diesem Leben«, denkt sich auch Viktor, der Held von Andrej Kurkows Roman Picknick auf dem Eis (Diogenes), und fährt fort: »Das Leben hat sich verändert und ist nur rein äußerlich wie früher, einfach und verständlich. Innen drin ist ein Mechanismus kaputtgegangen, und jetzt weiß man nicht mehr, was man von den vertrauten Dingen halten soll.« […]