Bernstein war stets Heilsbringer und ideales diplomatisches Geschenk – Kunstobjekte sind heute sehr gesucht
Peter Dittmar

Die Welt • 28.05.2005

[…] In den zwanziger Jahren begann auch die »Ideologisierung« des Bernsteins als »Deutscher Stein aus deutschem Boden«. Bernstein galt hinfort als idealer Schmuck der »deutschen Frau und Mutter« – nicht zuletzt, weil er keine Devisen für Importe erforderte. Deshalb hatte dieser Schmuck noch Jahrzehnte nach 1945 mit dem Hautgout des Nationalistischen zu kämpfen. Das änderte sich erst in den letzten Jahren. Nicht zuletzt weil für Polen – in Danzig gibt es seit 1994 die Bernsteinmesse Amberif – und vor allem für Russland – im Kaliningrader Gebiet werden fast 95 Prozent des Weltverbrauchs gewonnen – Bernstein eine wichtige Einnahmequelle ist. […]