Deutsche Welle • Monitor Ost- / Südosteuropa • 08.06.2004
Bonn, 07.06.2004, DW-RADIO / Ukrainisch
Auf der Krim haben die Feierlichkeiten anlässlich des 200. Jahrestags der Ansiedlung Deutscher auf der Halbinsel begonnen. Zu den Feierlichkeiten ist der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Ukraine, Dietmar Stüdemann, angereist. Es berichtet Walentyn Karajwan:
Während der Eröffnung der deutschen Kulturtage in Simferopol sagte Stüdemann, es sei eine große Errungenschaft, dass dieser für die Krim-Deutschen bedeutsame Tag auf hohem Niveau begangen werde. Dies ist seiner Ansicht nach nicht nur für die Krim, sondern für die Ukraine insgesamt wichtig. Der Botschafter erinnerte daran, dass vor 200 Jahren, als Deutsche auf die Krim kamen, diese gehofft hatten, ein Land vorzufinden, dass es ihnen ermöglicht, sich zu entwickeln.
Der Diplomat erinnerte aber auch an die für die Krim-Deutschen tragischen Tage, als im August 1941 Stalin 62 000 Menschen als Verräter bezeichnete und sie dann von der Halbinsel deportieren ließ. Letztendlich seien sie aber wieder auf die Krim zurückgekehrt und das Wichtigste sei, unterstrich Stüdemann, dass sie sich heute in ihrer Heimat nicht als Bürger zweiter Klasse fühlten. Jetzt sei es für die 2500 Deutschen auf der Krim entscheidend, ihre Identität nicht zu verlieren sowie die Kultur, Bräuche und Sprache zu bewahren.
Der Diplomat ist der Meinung, dass dies vom Staat unterstützt werden muss. Er unterstrich, dass die deutsche Botschaft alles in ihren Kräften stehende unternehmen werde. Kontakte zu ihren Landsleuten in Deutschland würden auch dazu beitragen, die Sprache und die Geschichte der Krim-Deutschen zu bewahren. Stüdemann erklärte, es wäre wünschenswert, wenn die Krim-Deutschen zwischen der Ukraine und Deutschland, aber auch zwischen Deutschland und der Krim eine Brücke schlagen würden. Dazu seien sie schon heute in der Lage, so der deutsche Botschafter. (MO)
- Vor 200 Jahren siedelten die ersten Deutschen auf der Krim
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