Von René Nehring
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Preußische Allgemeine: Die ostpreußische Literaturgeschichte ist voller klangvoller Namen wie Johannes Bobrowski, Johann Gottfried Herder, E. T. A. Hoffmann, Hans-Hellmut Kirst, Siegfried Lenz, Fanny Lewald, Agnes Miegel, Hermann Sudermann und Ernst Wiechert. Haben Sie sich vor diesem Hintergrund in Ihrem Schreiben in einer bestimmten Tradition gesehen oder gar an literarischen Vorbildern orientiert?
Arno Surminski: Direkte Vorbilder in dem Sinne, dass ich mich bei meiner Arbeit an ihnen orientiert hätte, hatte ich nicht. Mir war natürlich bewusst, dass Ostpreußen eine Reihe bedeutender Autoren hervorgebracht hat. Und ich habe auch Bücher der meisten von Ihnen genannten Kollegen gelesen. Richtig ist, dass ich mich stets als Erzähler meiner ostpreußischen Heimat verstand, wobei ich auch viele Bücher über andere Themen und Länder – etwa über Kanada – geschrieben habe. Ich habe nie Hemmungen gehabt, mich zu meiner Herkunft zu bekennen. Für mich war und ist das immer etwas völlig Selbstverständliches. Erst jetzt im Alter ist mir allerdings klar geworden, dass ich in der jüngeren Literaturgeschichte immer mit dem Hinweis »Ach, der ist ja aus Ostpreußen« behängt wurde, was durchaus abwertend gemeint war.
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»Zeuge einer sterbenden Welt« – im Gespräch mit Arno Surminski
Das gesamte Gespräch in der Online-Ausgabe der Preußischen Allgemeinen