Antonín Brousek, der den Schwejk neu übersetzt hat, im Gespräch
von Theresa Arlt
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Radio Prag, 04.10.2014

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Radio Prag: […] Was haben Sie in ihrer Übersetzung im Vergleich zu Grete Reiner anders gemacht, was wollten Sie unbedingt ändern?

Antonín Brousek: […] Ich habe das Buch schon als Schüler und Jugendlicher sowie als Student immer weiterempfohlen, doch keiner mochte es lesen. Darüber habe ich mich gewundert und gefragt, warum gefällt es den Leuten nicht - bis ich die deutsche Übersetzung von Grete Reiner selbst las und mir klar wurde, so etwas würde ich auch nicht lesen wollen. Dabei fiel mir auf, dass Reiners Übersetzung nichts mit dem Original zu tun hat. Dieses Erlebnis war sozusagen der Ausgangspunkt. Man musste für die deutsche Fassung nicht nur ein zeitgemäßes Deutsch applizieren, das ist ja selbstverständlich nach 90 Jahren, man musste dieses ‚Böhmakeln’ herausfiltern und man musste einfach - und dies war das Allerwichtigste - das Buch eins zu eins übertragen. Denn Hašeks Roman ist im Original in einem modernen Umgangstschechisch geschrieben. Es musste also ein modernes Umgangsdeutsch her. […]

»Ein normales Umgangsdeutsch musste her«
Das gesamte Gespräch auf den Internetseiten von Radio Prag. Mit der Möglichkeit zum Anhören