Frankfurter Allgemeine Zeitung • 21.06.2012
[…] Polat, so stellt er sich vor, begleitet uns zu der über zweihundert Jahre alten Kirche, von deren Türmen die orthodoxen Kreuze der Erbauer grüßen, während auf den Gräbern katholische Kreuze zu sehen sind – ein weiterer Hinweis auf die wechselvolle und keinesfalls immer glückliche Geschichte dieser Vorgebirgslandschaft, die bis 1918 zum Königreich Galizien gehörte: Nach den Kämpfen mit Aufständischen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in den Waldkarpateneinen ukrainischen Nationalstaat errichten wollten, zwang die polnische Regierung 1947 nahezu alle Bojken und Lemken, die Region zu verlassen. 35.000 Menschen mussten im Rahmen dieser »Aktion Weichsel« genannten Deportation von heute auf morgen Heim und Hof aufgeben. Ihre hundertfünfundfünfzig Gotteshäuser verfielen, den Rest verleibte sich bis auf acht die katholische Kirche ein und liest dort bis heute unter fremden Kreuzen die Messe. […]
Gebremst wird nur für Piroggen
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