Der Tagesspiegel • 11.07.2010
Als ich ein kleiner Junge war, in der Volksrepublik Polen der 70er Jahre, trug ich auf dem Spielplatz den Spitznamen Hans – wegen meiner deutschen Großmutter väterlicherseits. Und so musste ich, wenn wir wieder einmal Krieg spielten, in die Rolle des Bösewichts schlüpfen: Ich war dann ein Kreuzritter des Deutschen Ordens, bewaffnet mit Schwert und Schild. Wir schlugen die Schlacht bei Tannenberg, eine der größten Schlachten des späten Mittelalters. Meine Spielkameraden, oder in diesem Fall: meine Gegner, waren trotzdem mit modernsten Waffen ausgerüstet, zum Beispiel mit einer Spielzeugversion des T 34, eines sowjetischen Panzers aus dem Zweiten Weltkrieg. Dagegen konnte ich mit meinem Schwert natürlich wenig ausrichten. Unsere Schlacht endete wie das historische Vorbild: Die Deutschen – also ich – verloren, die Polen gewannen. […]
- Der Sieg von Tannenberg
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe des tagesspiegel
- Tannenberg – Grunwald – Žalgiris 1410 – 2010
Schlachtfeld der Nationalmythen – Konferenz anlässlich des 600. Jahrestages der Schlacht bei Tannenberg/Grunwald