Radio Prag, 27.06.2003, Dagmar Keberlová, Martina Schneibergova
Špidla spricht von Geste gegenüber deutscher Minderheit
Premierminister Vladimír Špidla hat gestern im Parlament erstmals öffentlich in Erwägung gezogen, dass die tschechische Regierung eine humanitäre Geste gegenüber Angehörigen der deutschen Minderheit setzen könnte, die nach dem Zweiten Weltkrieg verfolgt worden waren. Es gehe dabei aber nicht um Entschädigungszahlungen, sondern um eine reine Geste, die außerdem nur Personen mit tschechischer Staatsbürgerschaft betreffen würde, so Špidla. Vertreter der Opposition in Tschechien lehnen eine solche Vorgangsweise jedoch mehrheitlich ab, da sie in weiterer Folge ein bloßes Hochschrauben der Forderungen seitens der Sudetendeutschen befürchten. Diese fordern etwa seit langem die Aufhebung der sogenannten Beneš-Dekrete.
Špidla: Haltung des Bundesrates zu Benes-Dekreten ist nicht der Standpunkt der BRD
Premier Vladimír Špidla hält den Standpunkt des Bundesrates, der sich den Forderungen zur Aufhebung der sogenannten Benes-Dekrete angeschlossen hat, nicht für den offiziellen Standpunkt der Bundesrepublik. Špidla erklärte am Donnerstag in einer Interpellation im Prager Abgeordnetenhaus, es habe sich um die Erklärung nur einer der beiden Parlamentskammern gehandelt.
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Die Originalmeldung auf den Internet-Seiten von Radio Prag
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