Eine Ausstellung bei Innsbruck zeigt, wie Dracula ein Opfer der Propaganda wurde
Alexander Kluy

Die Welt • 26.07.2008

[…] Dabei ist alles anders. Denn Dracula ist nicht nur Fantasie. Er ist vielmehr pure Fantasie. Schon lange vor dem aus vielen Quel-len zusammengestückelten Roman Stokers, der erst seinen Vornamen Abraham zu Bram verkürzte, nach einem Geschichtsstudium Jura studierte und sich dann als Manager eines Londoner Privattheaters verdingte, und den Vampirbüchern englischer Romantiker, John Polidoris the vampyre von 1816 etwa, war »Dracula« eine politische Phantasmagorie, das Produkt politischer Fiktion, übler Nachrede und kriegerischer Machenschaften. Und hat mit Dracula nur als historisches Ferment etwas zu tun. Das macht die kleinteilige Ausstellung auf Schloss Ambras nachhaltig deutlich. […]