Der Vorsitzende Tomas Jelinek: »Nicht, weil sie Deutsche sind, sondern, weil sie Unrecht erleiden mussten«

Radio Prag, 25.06.2003

Die Jüdische Gemeinde in Prag hat sich für eine »humanitäre Geste« gegenüber ehemaligen Zwangsarbeitern aus der deutschen Minderheit ausgesprochen. Nicht, weil sie Deutsche seien, sondern, weil sie Unrecht erleiden mussten, sagte der Vorsitzende Tomáš Jelinek der Zeitung Mlada fronta Dnes. Der Vize-Regierungschef Petr Mareš will dem sozialliberalen Kabinett in Prag in der nächsten Woche ein Entschädigungsprojekt für Angehörige der deutschen Minderheit vorlegen. Hintergrund sind Diskriminierungen nach dem Zweiten Weltkrieg, beispielsweise nicht anerkannte Schulabschlüsse. Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds in Prag rechnet damit, dass sich auch die deutsche Regierung an einer solchen Initiative beteiligen würde.