Die Presse • 13.01.2007
[…] Geht man heute durch Williamsburg, Borough Park oder andere Viertel des New Yorker Stadtteiles Brooklyn, wird man Zeuge einer beeindruckend vitalen Subkultur, die einem als Mitteleuropäer fremd und vertraut zugleich erscheint. So ähnlich könnte es gewesen sein, vor dem Krieg, in Krakau oder Czernowitz: Man sieht belebte Straßen mit koscheren Läden, Bethäusern, Tora-Schulen, Buchhandlungen mit jiddischer Literatur, Auslagen von Schneiderläden mit traditionellen Gewändern, Greise mit langen weißen Bärten, versunken ins Gebet, rasch dahineilende junge Chassidim, deren Schläfenlocken bei jedem Schritt zittern – und vor allem sieht man eines: viele Kinder. […]
- Zwischen Brooklyn und Wien II
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