Zabarko verleiht den Shoa-Überlebenden eine »Stimme« gegen das Vergessen.

Berliner Literaturkritik • 21.06.2005

Der Historiker Boris Zabarko dokumentiere in seinem Buch Nur wir haben überlebt die Verfolgung und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung in der Ukraine anhand der Originalberichte von 86 Zeitzeugen. Als Kinder oder Jugendliche wurden sie Zeugen, wie ihre Eltern, Geschwister und alle Familienangehörigen ermordet wurden. »Vielleicht erscheint dem einen oder anderen mein Bericht wie eine Aufzählung trockener Tatsachen, aber für mich sind das Tatsachen meiner hungrigen, zertretenen Kindheit«, heißt es in einem der Zeugnisse. Neben den Schilderungen der grausamen Morde einerseits, zeugten die einzelnen Texte aber andererseits auch vom übermächtigen Überlebenswillen der Kinder. […]