Die Welt • 01.12.2004
[…] Nach Westen blicken diejenigen, die in der griechisch-katholischen Tradition Galiziens in Lemberg und bis nach Kiew hin, im habsburgisch-europäischen Erbe ihre Wurzeln haben, die anderen, östlich des Dnjepr und in Sewastopol, der Basis der russischen Schwarzmeerflotte, blicken ostwärts, nach Moskau, dem dritten Rom, und St. Petersburg. Und plötzlich wird klar, dass Kultur und Geschichte stärker sein können als Markt und Menschenrechte. Denn etwas ist heute anders als 1989. Zum ersten Mal dringen Europäer und Amerikaner mit ihren Wünschen und Forderungen in russisches Herzland vor. Was bisher freikam, war Eroberung, erst zaristische, später kommunistische, war Fleisch vom Fleische des alten Europa, auch Lettland, Estland und Litauen. Kiew und Minsk haben eine andere Geschichte. […]
- Kalter Krieg um die Ukraine
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