»Polen verändert sich ständig, und nirgendwo geschieht das schneller, stoßen die Gegensätze heftiger aufeinander als in der Hauptstadt Warschau. Schon vor dem Krieg war Warschau Millionenstadt und beherbergte zugleich die größte jüdische Gemeinde Europas. Durch die Besatzungszeit, den Holocaust, zwei Aufstände und ihre Niederschlagung, vier Jahrzehnte Kommunismus und den Bau-Boom der letzten Jahre hat sich diese Stadt stärker verändert als jede andere europäische Metropole.
Gerhard Gnauck trägt seit 1985, als er seine Geburtsstadt erstmals wieder besuchte, Geschichten und Begebenheiten aus Warschau zusammen. In seiner Lesereise vereint er historische Themen und enttäuschte Hoffnungen mit der Aufbruchstimmung und den Veränderungen der Gegenwart. Der Autor hat den beliebtesten Politiker, den mächtigsten Chefredakteur und den reichsten Unternehmer des Landes besucht. Er ist der Frage nachgegangen, ob Warschau nun im Osten, in Europa oder nicht doch in Amerika liegt, und kann von Antworten berichten, die in alle Himmelsrichtungen weisen. Neben einer kleinen Chronik der großen Verbrechen, die in den letzten Jahren die polnische Kapitale beschäftigt haben, wendet sich Gnauck auch freundlicheren Facetten des Warschauer Lebens wie den Frauen und dem Wodka zu, sowie Spaziergängen auf dem Warschauer Königsweg und der Syrena, dem Wahrzeichen Warschaus.
Gerhard Gnauck, geboren 1964 in Warschau, aufgewachsen in Wiesbaden, studierte Geschichte, Slawistik, Politikwissenschaft in Mainz, dann in Berlin (West). Von dort reiste er oft und gern gen Osten. Ab 1995 Redakteur bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Seit 1999 beobachtet er als Korrespondent der Welt Polen und die Ukraine und lebt am Stadtrand von Warschau.«
(Quelle: Picus Verlag)
- Gerhard Gnauck: Syrena auf dem Königsweg. Warschauer Wandlungen
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