Mathias Wagner, so der Autor, liefert in seinem Bildband »Fremde Heimat« die bleibenden Belege, wie Masuren sprachlich, ethnisch und politisch seine Kenntlichkeit verloren hat
Michael Bengel

Frankfurter Allgemeine Zeitung • 30.05.2005

Wer nach Masuren nur über den empfehlenswerten Umweg durch Suleyken und die Erzählungen von Siegfried Lenz gekommen ist, dem mag das ferne Land »im Rücken der Geschichte« (Lenz) als Reservat einer wohlverwahrten Rückständigkeit erscheinen, womöglich Fluchtort vor den Zumutungen der Moderne. Vor dem tatsächlichen Masuren hält das gewiss sowenig stand wie das gereimte Vorurteil einer vergangenen Zeit: »Wo sich aufhört die Kultur, beginnt zu leben der Masur.« […]