Kulturkorrespondenz östliches Europa – Ausgabe 1444
Ausgabe November 2024

Titelblatt der KK 1442 | Juli 2024

Editorial

Die letzten Trauben hängen Ende September und Anfang Oktober noch am Rebstock, als KK-Redakteur Markus Nowak nach Siebenbürgen zur Traubenlese gereist ist. In Bogeschdorf/Băgaciu war er nicht nur sehr begeistert von der Kirchenburg aus dem 15. Jahrhundert; sondern auch von der Aussicht auf das Dorf, die sich von den Hängen der Weinberge bot. Die klare Herbstluft und die goldenen Farbtöne der Blätter schufen eine besondere Kulisse. Mehr dazu und was mit den Trauben passiert, können Sie in seiner Reportage nachlesen. Sie reiht sich ein in unser letztes Heft 2024 Kultur im Glas: Vom Gerstensaft und berauschenden Geistern.

Neben Wein rücken auch andere traditionelle Getränke aus dem östlichen Europa in den Mittelpunkt. KK-Redakteurin Renate Zöller hat sich in kleinen böhmischen Brauereien die Kunst des Brauens genau erklären lassen – von der Auswahl des Malzes über das Maischen und Läutern bis hin zum Hopfenkochen und der Gärung. In einem Sammelartikel nehmen wir traditionelle Liköre aus dem östlichen Europa unter die Lupe; während Matthias Asche, Professor für Allgemeine Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Potsdam, ein ganz besonderes Destillat und ein besonderes Lied, das es begleitet, beschreibt: Krambambuli. 

Doch wenn wir in dieser Ausgabe über Bier, Wein und andere alkoholische Getränke sprechen, geht es uns nicht nur um den Genuss. Wir beleuchten die kulturellen, sozialen und historischen Aspekte – stets in dem Bewusstsein, dass Alkohol auch Schaden anrichten kann. In einem Gespräch mit Hasso Spode, Berliner Professor für Historische Soziologie, betrachten wir die mitunter auch kritische Entwicklung der Trinkgewohnheiten im gesellschaftlichen Wandel. Abseits des Schwerpunktthemas sei der Beitrag von Katrin Groth empfohlen. Die Berliner Journalistin war diesen Sommer Stadtschreiberin des Kulturforums in Dorpat/Tartu und teilt ihren Blick auf die diesjährige europäische Kulturhauptstadt.nbsp;

Auch in anderer Hinsicht gibt es spannende Neuigkeiten zu verkünden: Mitte des Jahres haben wir fünf Jahre Kulturkorrespondenz im jetzigen Gewand, herausgegeben vom Deutschen Kulturforum östliches Europa, gefeiert. Recht leise. Nun wird es etwas lauter zugehen, denn wir stehen vor einem weiteren großen Schritt: Ab Anfang 2025 wird unser Magazin in einem neuen, frischen Format erscheinen. Nach der bisherigen zweimonatlichen werden wir auf eine vierteljährliche Erscheinungsweise umstellen – dagegen mit etwas mehr Seiten und mehr Inhalten!

Das bedeutet nicht nur mehr Raum für unsere Geschichten, sondern auch ein optisches Update: Künftig soll die Kulturkorrespondenz im großzügigen A4-Magazinformat erscheinen mit mehr Platz für Fotos, Reportagen und neuen Rubriken. Sie können sich also auf eine überarbeitete KK freuen und wir freuen uns, wenn Sie uns weiterhin als Leserinnen und Leser erhalten bleiben und wünschen nun nicht nur ein frohes Fest, sondern auch: Eine spannende Lektüre

Ihre Redaktion

Inhalt


Im Fokus

Epochen II
Von Krambambuli und anderen Kultgetränken aus der Danziger Destillerie »Zum Lachs«
Von Matthias Asche

Momente
Für Gott und Katharina die Große. Das Zeitalter der Magenbitter 
Von Markus Nowak und Renate Zöller

Neuigkeiten

Perspektiven I

Bier als Luxusprodukt – Mikrobrauereien in Tschechien
Von Von Renate Zöller

Im Gespräch
»Bier fördern, damit die Arbeiter weniger Schnaps trinken« 
Interview mit Hasso Spode

Rezensionen

Der Widerspruchsgeist wurde abgetötet.
Von Renate Zöller

Erschließung eines erinnerungspolitischen Desiderats.
Von Tilman A. Fischer 

Zwischen Integration und Rückkehrperspektive.
Von Karl-Konrad Tschäpe 

Momente II
Alte Stadt, ewig jung. Katrin Groths Blick als Stadtschreiberin auf Dorpat/Tartu
Von Katrin Groth 

Epochen II
Zwischen Wein und Wiederkehr: Der Riesling aus Bogeschdorf/Băgaciu 
Von Markus Nowak

Veranstaltungen

Fundstück