Im Februar 1925, an einer ruhigen Winternacht in Reval/Tallinn, schlägt die Rathausuhr vier, als ein Nachtwächter plötzlich einen Knall hört. Er entdeckt, dass die Gitter der renommierten Goldschmiedewerkstatt von Joseph Kopf verbogen und die Scheiben zerschlagen sind. Die Täter fliehen mit Schmuck im Wert von einer Dreiviertelmillion Mark. Bis heute spricht man vom größten Juwelendiebstahl im Estland der Zwischenkriegszeit. Kopf, 1867 geboren, begann 1881 seine Ausbildung bei Meister Johann Julius Stamm in Reval und gründete dort 1891 seine eigene Werkstatt.
Sein Talent und Geschäftssinn machten ihn zu einem der herausragendsten Kunsthandwerker des 20. Jahrhunderts. Viele Unikate aus den Jahren 1910 bis 1919 fertigte er für die »Schwarzhäupter-Bruderschaft« an, die heute im Estnischen Kunstmuseum »Kumu« zu sehen sind. Die meisten seiner Werke jedoch blieben verschollen. Zu den wenigen Erinnerungsstücken zählen die Zündholzschachteln aus der Sammlung von Dorothee Haslach, die Motive aus Reval und von der Ostsee zeigen.
Susanne Šemelė
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