Anlässlich des 300. Geburtstages von Immanuel Kant wurden die umstrittenen Fragen, ob Kant der Legitimierung des Kolonialkapitalismus zugearbeitet hat und inwiefern er bis zum Ende seines Lebens rassialisierende Kategorien verwendet, ja verteidigt hat, erneut mit großer Heftigkeit diskutiert. Die Kritik der Urteilskraft erweist sich in dieser Kontroverse als besonders aufschlussreich. Denn Kants dritte Kritik macht deutlich, dass die Problematik des Rassismus und des Kolonialkapitalismus keineswegs nur in Kants sog. vorkritischen Schriften oder in den Vorlesungen zur Geografie und zur Anthropologie eine Rolle spielen, sondern im Zentrum seines transzendentalphilosophischen Projekts verankert sind.
Dies versucht Ruth Sonderegger auf dem Weg der Entwicklung von drei Thesen zu erhärten:
Ruth Sonderegger. © Joanna Pianka
Ruth Sonderegger ist Professorin für Philosophie und ästhetische Theorie an der Akademie der bildenden Künste Wien. Bis 2009 leitete sie den Lehrstuhl »Metaphysik und ihre Geschichte« an der Universiteit van Amsterdam. Nach dem Studium der Philosophie und Literaturwissenschaft in Innsbruck, Konstanz und Berlin promovierte sie 1998 an der FU Berlin. Schwerpunkte in der Lehre sind Geschichte der westlichen Ästhetik, Cultural Studies, politische Philosophie und kritische Theorien. Ruth Sonderegger ist Mitglied des Publikations- und Verlagskollektivs transversal.at
8. April bis 19. Juni 2025
Kant & Königsberg
Europa-Universität Viadrina | Gräfin-Dönhoff-Gebäude – 1. Etage
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Eine Veranstaltung der Europa-Universität Viadrina Lehrstuhlteam Kulturphilosophie/ Philosophie der Kulturen in Zusammenarbeit mit dem Forschungsprojekt »Perception, Jurisdiction, and Valorization in Colonial Modernity«. Mit freundlicher Unterstützung der VolkswagenStiftung
Datum | Do, 15.05.2025 |
Zeit | 13:00 Uhr |
Eintritt | frei |
Barrierefrei | Ja |
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) – Gräfin-Dönhoff-Gebäude, Raum 204
Europaplatz 1, 15230 Frankfurt (Oder), Deutschland
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