Das historische Lodz/Łódź war bekanntlich eine ausgeprägt mehrsprachige Stadt, in der polnische, jiddische und deutsche Varietäten sowie eingeschränkt auch Russisch verwendet wurden. Der Vortrag rekonstruiert zunächst Elemente dieser Mehrsprachigkeit im alltäglichen Leben der Stadt anhand von Gerichtsakten der Zeit. Diese legen nahe, dass individuelle Polyglossie und Sprachkontakte schwächer als erwartet ausgeprägt waren.
Der Vortrag geht anschließend den linguistischen Auswirkungen nach. Während Lodz ein wichtiger Ort innerpolnischen(sowie innerdeutschen und -jiddischen) dialektalen Ausgleichs war, hat sich im Gegensatz zu anderen mittel- und südosteuropäischen Städten jedoch nie ein sprachübergreifender Mischdialekt herausgebildet.
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Eine Veranstaltung des Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien Jena in Kooperation mit dem Institut für Slawistik und Kaukasusstudien der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Datum | Do, 16.12.2021 |
Zeit | 18:00 Uhr |
Eintritt | Kostenfrei |
Barrierefrei | Nein |