Der Ackermann und der Tod ist das deutsche Prosawerk des böhmischen Stadtschreibers und Humanisten Johannes von Saaz, das er um 1400 verfasst hat. Mit Aufkommen des Druckwesens wurde es einer der ersten großen Erfolge der »Schwarzen Kunst«. Anfang des 20. Jahrhunderts kam es zu seiner Neuentdeckung mit zahllosen Editionen, Kommentaren, Interpretationen und Übertragungen ins moderne Deutsch.
Was macht die Faszination des »Ackermann« sechshundert Jahre nach seinem Entstehen aus, dass man ihm heute noch Vertonungen und szenische Aufführungen widmet? Es liegt zum einen an der intensiven Prosa dieses frühen neuhochdeutschen Stücks, der man sich kaum entziehen kann. Zum anderen ist es das Thema, das jeden Menschen etwas angeht: das Sterben, der Verlust geliebter Personen, die Unausweichlichkeit des Todes, seine Ungerechtigkeit, Schmerz und Wut angesichts der eigenen Ohnmacht.
Johannes von Saaz, um 1350 geboren, ist ein böhmischer Gelehrter, der seit 1383 in Saaz als Stadtschreiber belegt ist und danach auch Leiter der örtlichen Lateinschule war, der Vorläuferin des Gymnasiums. Er verfügte über weitreichende Kontakte zur europäischen Geisteswelt. Johannes gilt als hervorragender Repräsentant des Frühhumanismus. Das verdankt er vor allem seiner philosophischen Dichtung Der Ackermann aus Böhmen, dem frühesten neuhochdeutschen Literaturzeugnis. Darin bricht er mit dem mittelalterlichen Menschenbild, das Glückseligkeit nur im Jenseits verspricht, zugunsten der humanistischen Auffassung, dass der Mensch im Mittelpunkt der Welt steht und im irdischen Leben Erfüllung finden kann.
Die Ausstellung, die in der Eingangshalle der Universität gezeigt wird, ist zweisprachig deutsch und tschechisch.
Hier geht es zu ihrer Website: www.ackermann-tod.de.
Montag, 2. Oktober 2023
18:30 Uhr
Montag bis Donnerstag
8:00 Uhr – 18:00 Uhr
Freitag
8:00 Uhr – 15:00 Uhr
Eine Ausstellung des Fördervereins der Stadt Saaz | Žatec e. V., gefördert durch das Land Hessen und die Ackermann-Gemeinde Hessen. Gezeigt von der Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik e.V. (Shromáždění německých spolků v České republice) und JUKON – Jugend- und Kulturorganisation der deutschen Minderheit in der Tschechischen Republik und dem Karlovarský kraj | Kreis Karlsbad/Karlovy Vary. Gezeigt in Kooperation mit der Westböhmischen Universität-Pilsen | Západočeská univerzita v Plzni
Datum | Di, 03.10.2023 |
Ende | 27.10.2023 |
Eintritt | Kostenfrei |
Barrierefrei | Nein |
Westböhmische Universität-Pilsen – Universitätsbibliothek Bory | Západočeská univerzita v Plzni – Univerzitní knihovna Bory
Univerzitní 20, 301 00 Plzeň 3-Jižní Předměstí, Tschechien
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