2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. DerAdalbert Stifter Verein nimmt dies zum Anlass, die Geschichte der tschechischen Hauptstadt in der Zeit des Protektorats Böhmen und Mähren und am Ende des Zweiten Weltkriegs im Rahmen einer Studienreise zu beleuchten.
Nach dem Münchner Abkommen von 1938, das zur Abtrennung der sudetendeutschen Gebiete von der Tschechoslowakischen Republik führte, und der von den Nationalsozialisten erzwungenen Unabhängigkeitserklärung der Slowakei im Jahr 1939 kam es im März 1939 – ebenfalls unter Zwang – zur Unterzeichnung eines Schutzabkommens durch den tschechoslowakischen Präsidenten Emil Hácha. Das sogenannte »Protektorat Böhmen und Mähren« wurde am 16. März durch Adolf Hitler auf der Prager Burg proklamiert und bestand bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Die jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner Prags waren mit Beginn des Protektorats den gleichen Repressalien wie im Deutschen Reich ausgesetzt. Ab Herbst 1941 wurden sie in Ghettos und Konzentrationslager deportiert.
Ab September 1941 übernahm Reinhard Heydrich als stellvertretender Reichsprotektor faktisch die Macht im Protektorat. Im Mai 1942 verübten zwei tschechische Widerstandskämpfer ein Attentat auf Heydrich, das er nicht überlebte. Als Vergeltung verübten Angehörige der Gestapo und des Sicherheitsdienstes Massaker in den Dörfern Lidice und Ležáky.
Am 5. Mai 1945 erhob sich die Bevölkerung Prags gegen die deutsche Besatzung, ein Ereignis, das später als »Prager Aufstand« in die Geschichte einging. Der Einmarsch der Roten Armee in Prag am 9. Mai 1945 markierte das Ende des »Protektorats«. In der Folgezeit kam es zur Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus der Stadt.
Die Studienreise nimmt diese Zeit, die auch für die Stadtgeschichte Prags prägend war, in den Blick.
Reiseleitung
Dr. Zuzana Jürgens, Prof. Dr. Andreas Otto Weber, Dr. Petr Křížek
Das detaillierte Programm der Studienreise, die Anmeldemodalitäten und alle weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten desAdalbert Stifter Vereins.