Die Baltische Historische Kommission (BHK) ist eine wissenschaftliche Vereinigung, die sich mit der Geschichte des Baltikums beschäftigt. Gegenstand ist der Raum der heutigen Staaten Estland, Lettland und Litauen. Die Forschungstätigkeit richtet sich auf alle Epochen der baltischen Geschichte vom Mittelalter bis zur Jetztzeit. Größere Bedeutung kommt hierbei der deutschbaltischen Minderheit zu, diese wird aber nicht ausschließlich behandelt. Die BHK arbeitet intensiv mit Historikern in Deutschland und in den baltischen Staaten zusammen.
Ein kleiner Kreis von deutschbaltischen Historikern gründete die BHK 1951. Gegenwärtig* gehören ihr drei Ehrenmitglieder, über 100 ordentliche und rund 30 korrespondierende Mitglieder an. Die Mitgliedschaft wird durch Zuwahl erworben, von sich aus einzutreten ist nicht möglich. Vorsitzender der BHK wurde bei ihrer Gründung Reinhard Wittram; ihm folgten 1973 Georg von Rauch, 1979 Gert von Pistohlkors, 2007 Matthias Thumser und 2023 Karsten Brüggemann.
Die Arbeit der BHK basiert auf drei Säulen:
- Forschungsprojekte, darunter eine Reihe von ambitionierten Editionsvorhaben
- Publikationen, die von Mitgliedern, aber auch von Außenstehenden verfasst werden
- jährliche Baltische Historikertreffen, die seit 1947 in Göttingen stattfinden und auf denen jeweils ein ausgewähltes Thema der baltischen Geschichte behandelt wird.
Die BHK verfügt über eine Reihe von Sammlungen, darunter die Nachlässe von zahlreichen deutschbaltischen Historikern. Sie werden als Depositum im Marburger Herder-Institut aufbewahrt und sind dort zugänglich. Um sie vor dem Vergessen zu bewahren, wurden einige Materialien und Links zusammengestellt, die sich auf die Geschichte des Baltikums beziehen.
Aufgabe der von der BHK ins Leben gerufenen Paul-Kaegbein-Stiftung ist die Förderung von wissenschaftlichen Belangen mit Bezug zu den Staaten Estland, Lettland und Litauen. Antragstermine sind der 30. April und der 31. Oktober.
* Stand 2025