Wanderausstellung und Buch zur Geschichte einer Region 1938–1945
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Träger des Projekts »Tragische Erinnerungsorte einer Region« ist die gemeinnützige Organisation Collegium Bohemicum, durchgeführt wird es vom Verein Antikomplex. Die Schirmherrschaft hat Karel Schwarzenberg inne.

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Über das Projekt

Die Ausstellung und das Buch »Tragische Erinnerungsorte« bilden den krönenden Abschluss des gleichnamigen Projekts, bei dem Jugendliche aus dem Bezirk Aussig konkreten tragischen Ereignissen in ihren Haimatstädten aus der Zeit zwischen 1938 und 1945 auf den Grund gingen. Sie beschäftigten sich mit der Vertreibung der Tschechen aus den besetzten Sudetengebieten, mit den Opfern des Naziterrors, aber auch mit den Opfern der wilden Vertreibung der Deutschen nach dem Krieg.

Die Schüler sollten im Rahmen dieses Bildungsprojektes versuchen, die sogenannte große Geschichte der Jahre 1938–1945 in ihrer unmittelbaren Umgebung zu entdecken, an Orten, an denen sie jeden Tag vorbeikommen und die ihnen vertraut sind. Auf diese Weise können Schüler Geschichte als einen lebendigen Prozess begreifen, der auch sie selbst betrifft.

Unser Thema war unter anderem die Aussiedlung der Deutschen aus der Tschechoslowakei nach dem Zweiten Weltkrieg – nicht gerade ein einfaches Thema. Wir sind es gewöhnt zu lernen, wie sehr wir Tschechen im Zweiten Weltkrieg gelitten haben. Sich damit zu beschäftigen, welche Gräuel wir anderen angetan haben, ist dagegen wenig üblich.
Vlad'ka Kučerová (Václav-Hlavatý-Gymnasium, Laun/Louny)

Über die Gymnasien

Die Schüler arbeiteten mit Archivdokumenten, sprachen mit Zeitzeugen und suchten vor allem nach konkreten, mitunter in Vergessenheit geratenen Schauplätzen dramatischer Ereignisse aus den Jahren 1938–1945. Achtzehn Bild- und Texttafeln zeigten die Sicht der Schüler auf die Ereignisse dieses Geschichtsabschnitts, der das Gesicht der gesamten Region auf so tiefgreifende Weise verändert hat.

Am Projekt nahmen vier Gymnasien aus dem Bezirk Aussig teil:

  • Dr.-Václav-Šmejkal-Gymnasium Aussig, www.gym-ul.cz
  • Gymnasium Komotau, www.gymcv.cz
  • Gymnasium Kaaden, www.gymnasium-kadan.cz
  • Václav-Hlavatý-Gymnasium Laun, www.glouny.cz
Mehr als achtzig Schüler waren unter der Leitung von fünf Schulkoordinatoren aktiv an der Arbeit beteiligt.

Aus den von den Schülern im Rahmen des Projekts erarbeiteten Materialien entstand neben der Ausstellung auch ein Buch, ein praktischer Führer durch die Erinnerungsorte des deutsch-tschechischen Zusammenlebens in Nordböhmen.

Das Collegium Bohemicum ist eine gemeinnützige Organisation, die im Bereich der kulturellen Bildung und Forschung tätig ist. Sie beschäftigt sich mit den deutsch-tschechischen Beziehungen und der Geschichte des Zusammenlebens von Tschechen und Deutschen in den böhmischen Ländern. Sie organisiert und unterstützt deutsch-tschechische Kulturveranstaltungen, ist in der Forschung tätig und organisiert Bildungsprojekte. In Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Aussig bereitet sie ein umfangreiche Dauerausstellung über die Geschichte der Deutschen in den böhmischen Ländern vor.

Antikomplex ist ein Verein, der die Reflexion der deutschen Geschichte in Böhmen, Mähren und Schlesien auf tschechischer Seite fördern möchte. Er gibt Bücher heraus und organisiert Ausstellungen, öffentliche Diskussionen, Vorlesungen und Bildungsveranstaltungen. Der Verein arbeitet mit zahlreichen Schulen in der gesamten Tschechischen Republik zusammen. Darüber hinaus kooperiert er mir einer ganzen Reihe regionaler Bürgerinitiativen, die sich in den ehemaligen Sudetengebieten um die Förderung des kulturellen Erbes ihrer Region bemühen. Das bekannteste Projekt des Vereins ist die Ausstellung und das dazu erschienene Buch »Das verschwundene Sudetenland«. Hinzu kommen noch Schulprojekte wie die »Spurensuche« und der »Ballonflieger Franz Kratschmera«.

Ansprechpartner

Bei Interesse an der Wanderausstellung wenden Sie sich bitte an

Ondřej Matějka
o.s. Antikomplex
T. +42 221 979231
M. +42 608 974856
E-Mail: matejka[at]antikomplex.cz

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