Hessische/Niedersächsische Allgemeine • 31.10.2006
Die Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen.
Informativ und anschaulich, reich bebildert und mit praktischem Service, so stellt Arne Franke das Hirschberger Tal vor, das auf wenigen Quadratkilometern zwischen dem heutigen Jelenia Gora und der Riesengebirgskette eine beeindruckende Zahl an Baudenkmälern und Kulturschätzen versammelt.
Anfang des 19. Jahrhunderts hatte der preußische Hof die Region am Fuße der Schneekoppe – des höchsten Gipfels Preußens – als Sommerfrische entdeckt. Schinkel und Stüler planten und bauten großartige Gutshäuser für den europäischen Hochadel, Gartendirektor Peter Joseph Lenné legte weitläufige Parks an. Manches ist unwiederbringlich zerstört, anderes wird unter oft großen und bewunderungswürdigen Mühen restauriert. Kunsthistoriker Franke, unterstützt von der Landschaftsarchitektin Katrin Schulze, zeigt, wie lohnend eine Reise in das »schlesische Elysium« ist, in dem sich nicht nur Adelige wohlfühlten, sondern ab 1837 auch protestantische Glaubensflüchtlinge aus dem Zillertal ein neues Zuhause fanden und Tiroler Bauernhäuser bauten.
Inzwischen kommen längst nicht mehr nur die Heimweh-Touristen, die den Orten ihrer Kindheit und Jugend vor der Vertreibung nachspüren, sondern junge Deutsche zum Wandern und Skifahren in diese »Kulturlandschaft von europäischem Rang« (Franke) zwischen Kynast und Krummhübel. Die eindrucksvolle Bergkulisse und die voralpenähnlichen, lieblichen Täler ziehen sie ebenso an wie einst Caspar David Friedrich, Theodor Fontane und Gerhart Hauptmann.
- Das wiederentdeckte schlesische Elysium
Der Originalartikel in der Online-Ausgabe der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen