Die vom Deutschen Kulturforum östliches Europa anlässlich des 200. Jahrestages des Tilsiter Friedens von 1807 organisierte Ausstellung porträtiert in Fotografien und kurzen Texten Menschen und ihre Wohnstätten auf beiden Seiten des Grenzflusses Memel. Die berühmte Königin-Luise-Brücke über die Memel, 1907 zum 100. Jahrestag des Tilsiter Friedens erbaut, bildet heute einen Grenzübergang zwischen Russland auf der westlichen und dem EU-Mitgliedsstaat Litauen auf der östlichen Seite.
Die Ausstellung soll im Jubiläumsjahr dieses für die europäische Geschichte folgenreichen Friedensschlusses auf jenen kleinen Frieden aufmerksam machen, der in der wunderbaren Landschaft der Memelniederung, in einer wenig beachteten Grenzregion der Europäischen Union, zu sehen ist. Geplant sind Präsentationen im Kaliningrader Gebiet, in Litauen, Polen und Deutschland.
Die Premiere der Ausstellung fand in Sowjetsk, wie Tilsit seit dem Zweiten Weltkrieg heißt, statt. Als Ausstellungsraum fanden sich die beiden geräumigen und hellen Ballettsäle der Fachschule (College) des Kaliningrader Gebiets für Kultur und Kunst. Mit Unterstützung des Deutsch-Russischen Hauses Kaliningrad und des deutschen Generalkonsulats in Kaliningrad konnten manche Zoll-Hürden genommen werden.
Die Ausstellung wurde am 6. Juli 2007 als Auftaktveranstaltung der Feierlichkeiten zum 200. Jahrestag des Tilsiter Friedens eröffnet. Jelena Iwanowna Sachharowa, Leiterin des College, begrüßte die Gäste, darunter der Stellvertretende Kulturminister des Kaliningrader Gebiets Andrej Grigorjewitsch Popow, der Generalkonsul des Bundesrepublik Deutschland Dr. Guido Herz, der Direktor des Deutsch-Russischen Hauses Peter Wunsch und einige Vertreter der Stadt Sowjetsk.
Dr. Guido Herz würdigte in seiner Eröffnungsansprache die Idee der Veranstalter, anlässlich der Jubiläumsfeiern zum 200. Jahrestag des Tilsiter Friedens eine Ausstellung zu präsentieren, in welcher die Lebenswelt der heutigen Bewohner der Region auf beiden Seiten des Grenzflusses Memel eindrucksvoll dokumentiert sei. Er nutzte weiterhin die Gelegenheit, den Bürgern der Stadt Sowjetsk/Tilsit zum bevorstehenden »Tag der Stadt« zu gratulieren und sie zu ermuntern, die Verbundenheit mit Ihrer geschichtsträchtigen Stadt auch künftig als kulturelles Kapital zu nutzen.
Der Fotograf Martin Rosswog, der persönlich die Hängung der Ausstellung mitgestaltet hatte, stellte den Gästen die Konzeption seiner zyklisch aufgebauten Bilderserien vor.
Ab August wird die Ausstellung im Deutsch-Russischen Haus Kaliningrad zu sehen sein. Eine Finissage wird am 15. September 2007 im Rahmen der Tagung »Denkort europäischer Geschichte. 200 Jahre Frieden von Tilsit« stattfinden. Danach wird die Ausstellung durch das Goethe-Institut Vilnius in Litauen gezeigt werden.
Impressionen von der Ausstellungseröffnung
Der kleine Frieden – Aufbruch an der Memel
Fotoausstellung anlässlich des zweihundertjährigen Jubiläums des Tilsiter Friedens
Малый мир – новая жизнь по обе стороны Немана
Авторы выставки: Мартин Россвог (фотографии) и Улла Лахауер (тексты)