Notizen aus dem Niemandsland. Die Tschechoslowakei Ende der 1940er-Jahre. Der jugendliche Kryštof lebt in einem Kloster und bringt Flüchtlinge über die Grenze ins benachbarte Bayern. Doch irgendwann wird er selbst zum Gejagten. In einem Schwebezustand zwischen (Alb-)Traum und Realität werden die Seelenlandschaften in der ČSR nach der kommunistischen Machtübernahme erkundet – zwischen Überlebenswillen und Repression, Solidarität und Verrat, Flucht und Bleiben.
»Kryštof ist die Geschichte eines Jungen, der zur falschen Zeit am falschen Ort war und seinen Platz in der Welt suchte«, so Regisseur Zdeněk Jiráský über seinen Film. »Es ist auch eine Erinnerung an die ›Aktion K‹ und die unseligen 1950er Jahre, eine Zeit, in der die Menschen in der Tschechoslowakei zu Gefangenen ihres eigenen Landes wurden.«
Mit der »Aktion K« ging die Regierung unter Klement Gottwald gewaltsam gegen die katholische Kirche vor, Hunderte Mönche wurden verhaftet, zahlreiche Klöster geschlossen. Dabei ging Kryštof vor allem wegen der Konflikte mit seinem Vater und aus Angst vor dem Stalinistischen Regime ins Kloster. Eine Vergangenheit, mit der er auf der Odyssee nach seiner Enttarnung als Fluchthelfer erneut konfrontiert wird: das schwierige Verhältnis mit seinem Vater, die Angst vor Verrätern in den eigenen Reihen, der Umgang mit den Deutschen im Land, den Aggressoren von gestern und Opfern von heute. Nur kurz nachdem er seine Familie verlassen hat und kurz nach Kriegsende findet Kryštof ausgerechnet bei seinem Vater in einem ehemals deutschen Dorf Zuflucht – doch auch das nur für kurze Zeit.
Produktion
CZ/SK, 2021, 103 Min.
Eine vom Deutschen Kulturforum östliches Europa unterstützte Veranstaltung im Rahmen der Sektion »Spektrum« auf dem 32. FilmFestival Cottbus
Freitag, 11. November 2022, 11:00 Uhr
Stadthalle Cottbus
Datum | Do, 10.11.2022 |
Zeit | 14:00 Uhr |
Eintritt | Im Vorverkauf bis 1.11.2022: 7,50 EUR | 6,– ermäßigt |
Barrierefrei | Ja |
Staatstheater Cottbus – Kammerbühne
Wernerstr. 60, 03046 Cottbus/Chóśebuz, Deutschland
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