Vor über zehn Jahren begann ein Mann, mit Schaufel und Schubkarre ein verschwundenes sudetendeutsches Dorf freizulegen. Weil es an der Zeit war, sagt er. Und löste damit in der Region eine Welle tschechisch-deutscher Verständigung aus.
Das Troja des Oberpfälzers Helmut Roith hieß Grafenried. Das Dorf war buchstäblich vom Erdboden verschwunden – wie viele andere Dörfer entlang der tschechisch-deutschen Grenze, die nach 1945 von tschechischer Seite »geschliffen« wurden. Gemeinsam mit Hans Laubmeier, der einst dort geboren wurde, entstand die Idee, die Geschichte der Vertreibung auszugraben – und die Erinnerung an die deutsche Bevölkerung, die früher dort lebte. Mittlerweile gibt es einen großen Unterstützerkreis – auf beiden Seiten der Grenze. Die Grabungsstätte Grafenried/Lučina ist ein Ort der Verständigung geworden, und ein Zukunftsprojekt für gute Nachbarschaft.
Ein Feature von Agnes Steinbauer, Regie: Beatrix Ackers, 2022, ca. 45 Min.
Der Ausgräber. Der »Schliemann« der Oberpfalz
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Er baut am bayerisch-böhmischen Pompeji
Radio Prag, 16.12.2014