Paprika und Frauenpower, Wanderlust und Wirtschaftswunder: der Balkan im Umbruch. Zwei ZDF-Teams begeben sich auf eine spannende Reise durch Europas Südosten. Wilde Partys, Chaos, Korruption? Sopska und Sliwowitz? Viele Klischees beherrschen das Bild von der Balkan-Region. Vom Hüttenwirt in der Wildnis Albaniens bis zur rumänischen Kampfpilotin: Wolf-Christian Ulrich trifft Menschen, die alle Klischees auf den Kopf stellen.
Sonne und Wolken liefern sich ein fantastisches Wechselspiel über den Gipfeln Albaniens: In dieser umwerfenden Gebirgslandschaft verbindet ein Wanderweg Länder, die früher verfeindet waren.
Hier trifft das Team den Hüttenwirt Kole Jubani, der für einen nachhaltigen Tourismus kämpft und seiner Heimat wirtschaftlich eine Chance gibt. So beginnt die Reportage von Wolf-Christian Ulrich, die vom wilden und unberührten Albanien durch das unbekannte Nordmazedonien in das pulsierende Bulgarien führt und in einem rumänischen Idyll endet: im friedlichen Donaudelta, dessen beeindruckende Flusslandschaft eine Olympia-Legende mit dem Kanu vor dem Massentourismus retten will. Der Kampf der Bewohner, die ursprüngliche und oft unberührte Natur zu retten und gleichzeitig eine wirtschaftliche Entwicklung mit europäischer Perspektive in Gang zu bringen, ist ein Thema, das auf dieser Reise immer wieder auftaucht.
So etwa in Bulgariens Rhodopen-Gebirge, wo immer mehr junge Familien das Land- und Dorfleben wieder für sich entdecken. Auch die historischen Kämpfe zwischen Nationen, Religionen und Mächten spiegeln sich in den persönlichen Geschichten der Menschen.
Zum Beispiel in Skopje: In der jahrhundertelang umkämpften Stadt wird mit riesigen, allgegenwärtigen Skulpturen Alexanders des Großen ein männerdominiertes Heldenbild gefeiert und so versucht, die Geschichte des EU-Beitrittskandidaten neu zu erzählen. Dagegen protestiert eine junge Schriftstellerin mit überraschenden Auftritten.
Im Mittelpunkt dieser Dokumentation stehen einige bemerkenswerte Frauen: die junge Kampfpilotin, die in einem russischen MIG-Bomber die NATO verteidigt. Die letzte Wildimkerin Nordmazedoniens, die beschreibt, was Nachhaltigkeit und Klimawandel für ihr Leben in der Wildnis bedeuten. Und zwei junge Frauen, die in Bulgarien ein IT-Start-up hochziehen und sich gegen die Korruption im Land engagieren.
Was den Balkan-Puls gestern wie heute mit Hochdruck vorantreibt, ist die Musik. Das ZDF-Team begegnet Azis, den ungewöhnlichsten Popstar Südosteuropas: schwul, Roma und trotz aller Vorurteile immens erfolgreich und beliebt. Und für Fans des Balkan-Beat gibt es eine besondere Session mit der lautesten Brassband Rumäniens: Fanfare Ciocarlia liefern den leidenschaftlichen Soundtrack zum Film.
Wolf-Christian Ulrich trifft Menschen, die den Klischeebildern der Region engagiert entgegentreten, und fragt: Was können wir vom Balkan lernen? Überraschende Antworten auf einer beeindruckenden Reise.
Zweiteiliger Film, Teil 2 von Wolf-Christian Ulrich, 2021, ca. 45 Min.
Balkan-Style: Durch Europas wilden Südosten II: Von den Gipfeln Albaniens bis ins Donau-Delta
Weitere Informationen auf den Internetseiten des ZDF
Teil 1: Von der Quelle der Save bis zur Bucht von Kotor
So, 17.01.2021, 17:10 Uhr