Seit eh und je ist die sprachliche und konfessionelle Vielfalt ein Markenzeichen Breslaus/Wrocławs. Um 1900 galt die Stadt als wichtiges Zentrum der Ansiedlung für deutsche, polnische und jüdische Migranten, was zu einer einmaligen kulturellen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Blüte führte. Der Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg setzten dieser Entwicklung ein jähes Ende. Um Minderheitenkonflikte in Zukunft zu vermeiden, wurde im Nachkriegspolen ein ethnisch homogener Nationalstaat eingerichtet und mittels Zwangsumsiedlung und Assimilation durchgesetzt. Erst seit 1989 dürfen sich Minderheiten in Polen organisieren. Seit 1997 sind ihre Rechte in der Verfassung verankert.
Breslau gilt heute wieder als eine offene und tolerante Stadt, in der Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Sprache leben. Es knüpft damit quasi an seine multikulturelle Vergangenheit an. Die Veranstaltung möchte die Lebenswelten der deutschen und ukrainischen Minderheit und Community in Breslau, ihre Rolle in der Mehrheitsgesellschaft und ihre Präsenz im öffentlichen Diskurs thematisieren. Dabei wird auch ein Blick über die Grenze geworfen – zu den in Deutschland lebenden Polen und Sorben.
Vortrag
»Wie man unsichtbar und dann wieder sichtbar wird? Polinnen und Polen in Deutschland, eine komplizierte Geschichte«
Referent: Prof. Dr. Peter Oliver Loew, Deutsches Polen-Institut, Darmstadt
Anschließend Diskussion mit:
Die Veranstaltung findet in deutscher und polnischer Sprache statt und wird simultan gedolmetscht.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldungen wird gebeten unter:
Die planmäßige Durchführung dieses Terminangebots steht unter dem Vorbehalt möglicher Einschränkungen durch staatliche Maßnahmen zur Eindämmung der Covid19-Pandemie. Etwaige Änderungen teilen wir schnellstmöglich hier auf unserer Website und via E-Mail mit. Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung sowie die Einhaltung des Mindestabstands von 1,5 Metern sind verpflichtend.
Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa im Rahmen des Jahresthemas 2020: Minderheiten. Mittendrin und anders. Deutschsprachige Minderheiten im östlichen Europa. In Kooperation mit der Stiftung OP ENHEIM und Wielokultury Wrocław. Das Kulturforum wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
Datum | Do, 15.10.2020 |
Zeit | 18:30 Uhr |
Eintritt | Kostenfrei |
Barrierefrei | Nein |
OP ENHEIM – Salon Herz im Oppenheim Haus Breslau
Plac Solny 4, 50-060 Wrocław, Polen
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