Präsidentin des Vertriebenenbundes relativiert Streit um Stiftungsbeirat | Erika Steinbach im Gespräch
Britta Bürger

Deutschlandradio Kultur • 11.03.2010

Bürger: Verstehen Sie die Enttäuschung von Helga Hirsch?

Steinbach: Also die Situation, die sich ja in den letzten Wochen dargestellt hat mit dem Rücktritt erst eines polnischen Mitglieds des wissenschaftlichen Beirats, dann der tschechischen Historikerin und nun von Helga Hirsch, das hat jeweils auch sehr persönliche Gründe, wie mir bekannt ist. Und bei Helga Hirsch spricht eines deutlich daraus: Sie hat nun über viele Jahre sehr engagiert für eine Einrichtung in Berlin gekämpft, das haben wir gemeinsam getan. Sie hat es nicht nur engagiert, sondern auch mutig getan. Sie hat in Polen dafür geworben, hat dafür viele persönliche Freundschaften in Polen auch sehr aufs Spiel gesetzt, und sie möchte, dass es schnell vorangeht.

Ich glaube, bei allen dreien muss man ganz unterschiedliche Ansätze sehen. Bei Helga Hirsch ist es die Enttäuschung, dass es nicht schnell genug vorangeht. Allerdings wird verkannt, der wissenschaftliche Beirat ist kein Entscheidungsgremium, sondern der Beirat hat dann seine Aufgabe, wenn die ganze Konzeption vorgestellt wird, dann kann der wissenschaftliche Beirat Rat geben. Die Entscheidungen fallen im Stiftungsrat und nicht im wissenschaftlichen Beirat. […]