Mit Stolz verweist Dorpat/Tartu – Europäische Kulturhauptstadt 2024 – auf ihre alte Tradition als Universitätsstadt, die ihr den Beinamen »Embach-Athen« einbrachte. Immerhin wurde die Universität – als erste im heutigen Estland und Lettland – schon 1632 vom schwedischen König Gustav II. Adolf gegründet. Die wechselvolle Geschichte der späteren Landesuniversität der »deutschen Ostseeprovinzen« des Russländischen Reichs bildet das Zentrum des diesjährigen Baltischen Seminars, das die Deutsch-Baltische Zukunftsstiftung in Kooperation mit der Carl-Schirren-Gesellschaft und dem Deutschen Kulturforum östliches Europa veranstaltet.
Nach »Volksbildung und Schulbildung« (2023) blickt das Baltische Seminar diesen November auch über die Universität Dorpat hinaus: Warum erreichte die Academia Petrina in Mitau/Jelgava nicht ebenfalls Universitätsrang? Wo studierten junge Männer aus den baltischen Provinzen im 18. Jahrhundert, bevor die Landesuniversität wiedereröffnet wurde? Wie entwickelte sich das Rigaer Polytechnikum zur Universität Lettlands und warum existierte mit dem Herder-Institut im Riga der Zwischenkriegszeit eine deutschsprachige Privathochschule? Und wie viele baltische Studenten zog es zeitgleich an die neugegründete Hamburger Universität? Diese und viele weitere Fragen beantworten Historikerinnen und Historiker aus Deutschland und den baltischen Staaten in ihren Vorträgen.
Ergänzt wird das Vortragsprogramm, das auch via Zoom übertragen wird, um den Besuch der Eröffnung der Kabinettausstellung »Das alte Dorpat 1889 – eine Hommage an die Kulturhauptstadt Tartu 2024 in Fotografien von Carl Schulz« im Ostpreußischen Landesmuseum mit Deutschbaltischer Abteilung am Freitagabend, eine Lesung von Pratchen und Histörchen von baltischen Studenten am Samstagabend sowie einer Ausstellung mit Einführung zu Baltischen Korporationen im Spiegel der Bestände des Carl-Schirren-Archivs im Brömsehaus.
Seit 1989 veranstaltet die Carl-Schirren-Gesellschaft im Lüneburger Brömsehaus »Baltische Seminare« zu verschiedenen Aspekten der baltischen Geschichte von Deutschbalten, Esten und Letten. Seit 2021 wird das ebenfalls dort befindliche Carl-Schirren-Archiv, das in über siebzig Jahren ehrenamtlicher Arbeit zusammengetragen wurde, in einem von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien geförderten Projekt professionell erschlossen und der Forschung zugänglicher gemacht.
direkte Teilnahme: Die Teilnahmegebühr beträgt 30,- € und beinhaltet Mittagessen und Abendessen am Samstag sowie die Kaffeepausen.
ZOOM-Teilnahme: Die Teilnahme per Zoom ist kostenlos.
Anmeldung bis zum 21. Oktober 2024 bitte per
E-Mail an:
Eine Tagung der Deutsch-Baltische Zukunftsstiftung in Zusammenarbeit mit der Carl-Schirren-Gesellschaft und dem Deutschen Kulturforum östliches Europa
Das Kulturforum wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Datum | Fr, 01.11.2024 |
Ende | 03.11.2024 |
Eintritt | siehe Teilnahmegebühr |
Barrierefrei | Nein |
Brömsehaus Lüneburg
Am Berge 35, 21335 Lüneburg, Deutschland
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