Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Masuren im ehemaligen Ostpreußen Teil Polens. Nachdem die deutsche Bevölkerung weitgehend geflüchtet oder vertrieben war, wurde auch das masurische Dorf Steinort neu besiedelt. Bis 1945 war der Ort weithin bekannt als Sitz der Grafen von Lehndorff. Der letzte Schlossherr, Heinrich von Lehndorff, zählte zum Widerstand vom 20. Juli 1944.
Ulla Lachauer erzählt von Polen, Ukrainern und Belarussen, die meisten ihrerseits Vertriebene aus dem Vorkarpatenland, aus Wolhynien und dem Gebiet um Wilna, die nach 1945 in die Häuser der vertriebenen Steinorter zogen. Wie die wenigen Masuren, die dageblieben waren, kämpften sie ums Überleben und mussten sich im sozialistischen Polen zurechtfinden. Mittelpunkt des Dorfes Sztynort war der »Pałac«: Das Lehndorffsche Schloss war jetzt Sitz der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft.
Auf dem Podium diskutieren Agata Kern, Piotr Wagner, Ulla Lachauer und Andreas Kossert darüber, wie die Siedler verschiedener Herkunft zusammenfanden. Welche Wege gingen ihre Kinder und Enkel? Was geschah nach 1989? Zu den Themen, denen sich Sztynort auch heute stellen muss, gehört die Sorge um das verfallende Schloss.
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Eine Veranstaltung des Dokumentationszentrums Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Kooperation mit dem Kulturreferat für Ostpreußen und das Baltikum am Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg.
Datum | Mi, 16.11.2022 |
Zeit | 19:00 Uhr |
Eintritt | frei, Anmeldung erwünscht |
Barrierefrei | Nein |
Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung Berlin
Stresemannstraße 90, 10963 Berlin, Deutschland
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