Ein Film von Thomas Willers und Heidi Engelhardt • 2003 • ca. 45 Min.
In der Mitte Europas findet man einen Landstrich wie kaum einen anderen auf diesem Kontinent, so reich an urwüchsiger Natur. Flüsse schlängeln sich frei durch weite Täler, gespeist von kristallklaren Bächen, die in undurchdringlichen Wäldern entspringen. Die Überschwemmungsgebiete an der Narew und Biebrza locken Millionen Zugvögel an. Kampfläufer, die jedes Jahr 30.000 Kilometer zurücklegen, oder Weißflügelseeschwalben, die den Winter südlich der Sahara verbracht haben und in Polen brüten. Da ist es auch kaum verwunderlich, dass im Frühjahr von fast jedem Dach in Masuren lautes Klappern ertönt. Adebar, der Glücksbringer der Menschen, findet Nistplätze und Nahrung im Überfluss – Frösche, Rotbauchunken, Egel, Maulwürfe und Insekten. Weißstörche kehren immer wieder in ihre Brutheimat zurück und bauen ihren Brutplatz immer weiter aus. So entstehen mit der Zeit tonnenschwere Kunstwerke, manchmal über 100 Jahre alte Horste. Weißstörche sind Kulturfolger, suchen die Nähe der Menschen, ziehen auf Kirchtürmen und Bauernhäusern die Jungen auf. Ihre scheuen Verwandten, die Schwarzstörche, brüten dagegen in der Abgeschiedenheit dichter, sumpfiger Wälder, hoch in den Kronen uralter Eichen. Sie haben im Urwald Bialowieza eines der letzten Rückzugsgebiete gefunden. Unter ihnen durchstreifen große, zottelige Rinder den Wald, Wesen aus vergangenen Zeiten, Wisente. In zweijähriger Drehzeit hat Thomas Willers eine einzigartige Naturlandschaft einfühlsam ins Bild gesetzt und dabei regelmäßig die Perspektive gewechselt – tief im Sumpf auf Augenhöhe mit Unken und Doppelschnepfen oder hoch in der Luft schwebend wie Adebar über dessen Paradies.
- Adebars verwunschenes Paradies
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