VERSCHOBEN: Wortgewalten – Hans von Held
VERSCHOBEN! Die Ausstellung über den »aufgeklärten Staatsdiener zwischen Preußen und Polen« sollte vom 24. März bis 30. April 2020 in Kattowitz/Katowice gezeigt werden. Wir werden dies zu einem späteren Zeitpunkt nachholen.

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ACHTUNG: Wegen des Coronavirus müssen wir die Präsentation der Ausstellung in Kattowitz/Katowice verschieben. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Im öffentlichen Raum kann die Macht des Wortes auch dem vermeintlich Machtlosen eine Waffe sein. Der Beamte und politische Schriftsteller Hans von Held (1764–1842) zählte in seiner Zeit zu den bekanntesten Persönlichkeiten der Spätaufklärung in Preußen. Berüchtigt war er vor allem durch seine Anklagen gegen die preußische Staatsverwaltung Ende des 18.Jahrhunderts und seine öffentliche Kritik am preußischen Vorgehen nach der Zweiten und Dritten Teilung Polens (1793/1795).

Der in Schlesien geborene Hans von Held studierte an den Universitäten Frankfurt an der Oder, Halle an der Saale und Helmstedt Rechts- und Staatswissenschaften. Zunächst als Sekretär der niederschlesischen Akzise- und Zolldirektion in Glogau/Głogów und Küstrin/Kostrzyn tätig, wurde er 1793 nach Posen/Poznan versetzt, in das nach der Zweiten Teilung Polens zu Preußen geschlagene Gebiet.

Porträt Hans von Held. Der Kupferstich zeugt von dem großen öffentlichen Interesse an Hans von Held, nach der Publikation seines <i>Schwarzen Buches</i>. Er entstand kurz bevor Held seine Festungshaft in Kolberg antrat.Kupferstich von Bollinger Berlin 1801 © Privatarchiv Anna Joisten

Als Zollrat der neuen Provinz Südpreußen war er mit der Korruption unter hohen Beamten, der Bereicherung des Adels und Ausbeutung der Bevölkerung konfrontiert. Von der Gedankenwelt der Aufklärung beeinflusst und von den Ereignissen der Französischen Revolution beflügelt, setzte sich Held für Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit ein. Er machte die Missstände in einem schwarzgebundenen Buch publik, das als Schwarzes Buch bekannt wurde.

Neben dem Wirken von Hans von Held wird auch das konfliktreiche Verhältnis zwischen Preußen und Polen-Litauen sowie die Entwicklung in den neuen preußischen Provinzen im Osten, die für Helds Werdegang und politisches Denken bedeutsam waren, dargestellt.

Die zweisprachige (deutsch-polnische) Wanderausstellung und ein dazugehöriges Begleitbuch vermitteln anhand der Lebensgeschichte von Hans von Held ein lebendiges Bild der Geschichte Ostmitteleuropas in den Jahrzehnten um 1800.

Ausstellungseröffnung

ENTFÄLLT
Ursprünglich geplant für:

Montag, 23. März 2020
17:00 Uhr
weitere Informationen

Öffnungszeiten

Montag bis Donnerstag
09:00 bis 18:00 Uhr

Freitag
09:00 bis 13:00 Uhr

Eintritt

frei

Begleitbuch zur Ausstellung

Joachim Bahlcke u. Anna Joisten (Hrsg.): Wortgewalten. Hans von Held – Ein aufgeklärter Staatsdiener zwischen Preußen und Polen
Mit zahlr. farb. u. S.-W.-Abbildungen und umfangreichen Registern, 417 Seiten, gebunden
19,80 €, ISBN 978-3-936168-81-5

Die Ausstellung wurde von Anna Joisten und Prof. Dr. Joachim Bahlcke vom Historischen Institut der Universität Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa realisiert und wird vom Deutschen Kulturforum östliches Europa in Kooperation mit der Schlesischen Bibliothek Kattowitz | Biblioteka Śląska Katowice gezeigt.