Michael Wieck wurde 1928 im ostpreußischen Königsberg geboren. Als Sohn einer jüdischen Mutter war er dem Terror der Judenverfolgung ausgesetzt. Den Abtransport von Verwandten und Bekannten in die Vernichtungslager, die Schrecken der Bombardierung Königsbergs im August 1944 und der Erstürmung durch die Sowjetarmee im April 1945, das Elend der überlebenden Königsberger Bevölkerung – das alles hat Michael Wieck später in seiner Autobiografie Zeugnis vom Untergang Königsbergs. Ein »Geltungsjude« berichtet in einer Weise geschildert, die sein Buch zu einem wichtigen Zeitzeugenbericht macht.
Die russische Übersetzung, 2005 auf Initiative des Kulturforums in St. Petersburg erschienen, erlebte 2015 eine Neuauflage in Kaliningrad, welche die Grundlage für die im Jahr 2018 erschienene polnische Ausgabe des Warschauer Verlags Karta wurde: Miasto utracone. Młodość w Königsbergu w czasach Hitlera i Stalina. Damit erschließt sich diese wichtige Quelle für die Geschichte Ostpreußens im 20. Jahrhundert auch dem polnischsprachigen Leser. Eine englische Übersetzung des Buches liegt ebenfalls vor.
Michael Wieck, der auf ein erfolgreiches Leben als Orchester-Geiger und Musikpädagoge zurückblicken kann, hat sich zeitlebens dafür eingesetzt, dass die nachwachsenden Generationen von den Schrecken des Holocaust und den Folgen der ideologischen Verblendungen des 20. Jahrhunderts erfahren und ihre Lehren daraus ziehen. Dafür wurde er mit der Otto-Hirsch-Medaille und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Potsdam mit dem Verein »Juden in Ostpreußen« und der Stiftung Borussia sowie dem Deutschen Historischen Institut Warschau
Eine Veranstaltung im Rahmen des Jahresthemas 2019: Von Abschruten bis Zwirballen. Neues über Ostpreußen des Deutschen Kulturforums östliches Europa
Sonntag, 14. April 2019
16:00 Uhr
Dom Mendelsohna Olsztyn/Allenstein
weitere Informationen
Datum | Di, 16.04.2019 |
Zeit | 18:00 Uhr |
Eintritt | Kostenfrei |
Barrierefrei | Nein |
Deutsches Historisches Institut Warschau | Niemiecki Instytut Historyczny w Warszawie
Pałac Karnickich, Aleje Ujazdowskie 39, PL-00-540 Warszawa/Warschau, Polen
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