Rheinischer Merkur Nr. 38 • 18.09.2003
In seinem zunächst am 15. Juli 2003 von der polnischen Zeitung »Rzeczpospolita« und dann am 6. August in der »FAZ« unter der Überschrift »Wider das selektive Erinnern« veröffentlichten Beitrag hat sich Wladisław Bartoszewski gegen das vom Bund der Vertriebenen geplante »Zentrum gegen Vertreibung« (ZgV) in Berlin ausgesprochen. Der frühere polnische Außenminister – er gehört zu den Unterzeichnern des vom SPD-MdB Markus Meckel initiierten Aufrufs gegen ein Vertriebenenzentrum in Berlin – vertritt die Auffassung, ein solches Zentrum betreibe die Erforschung der Geschichte auf einseitige Art, »unter dem Gesichtswinkel lediglich einer Tradition und lediglich eines Volkes« und »ausschließlich« auf der Grundlage des eigenen kollektiven Gedächtnisses. […]